1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Burger Asyl-Unterkunft wird geschlossen

Flüchtlinge Burger Asyl-Unterkunft wird geschlossen

Die Gemeinschaftsunterkunft in Burg soll 2020 geschlossen werden. Flüchtlinge sollen in Burg und Genthin untergebracht werden.

Von Mario Kraus 08.11.2019, 00:01

Burg/Genthin l Seit Anfang der 90er Jahre werden in der Neuen Kaserne in Burg Asylbewerber beziehungsweise Geflüchtete untergebracht – hauptsächlich Einzelpersonen, deren Aufenthalt geduldet wird. Derzeit sind es etwas mehr als 100 Personen. Der Landkreis hat dafür zwei Häuser von einer Körbelitzer Firma gepachtet.

Jetzt soll der Pachtvertrag nicht mehr verlängert werden, bestätigt Kreis-Pressesprecherin Claudia Hopf-Koßmann auf Nachfrage der Volksstimme. Der Grund: Der Bedarf für diese großen Gebäude sei auf Grund rückläufiger Flüchtlingszahlen nicht mehr vorhanden. Der Vertrag wurde deshalb gekündigt – zum 31. März 2020 das Haus 5 und zum 18. August das Haus 9.

Die Folge: Die Menschen werden dann in dem Komplex in der Berliner Chaussee in Genthin sowie in den seit 2016 angemieteten Wohnungen im Südring in Burg untergebracht. Hierzu würden entsprechende Vorbereitungen getroffen, so Hopf-Koßmann.

Dem Landkreis stehen derzeit drei Gebäude für Flüchtlinge zur Verfügung. Das entsprechende Haus in Genthin am Elbe-Havel-Kanal wird gemietet. Dort sind Männer, deren Schutz anerkannt wurde, untergebracht. Im Paddenpfuhl in Burg, ebenfalls an der Zerbster Chaussee, wurden Wohnungen angemietet, in denen Familien leben, die bereits einen anerkannten Schutzstatus haben, und auch Familien mit einer Gestattung oder Duldung. Insgesamt leben im Jerichower Land derzeit 462 Flüchtlinge, hauptsächlich in Burg und Genthin. Diese Personen haben einen anerkannten Schutzstatus.

Der Komplex in der Neuen Kaserne in Burg wurde im Mai 1992 für damalige Asylbewerber bereitgestellt. Dabei handelt es sich um einen Ende der 1930er Jahre errichteten Militärkomplex, der zu DDR-Zeiten von den sowjetischen Streitkräften genutzt wurde.

Land und Kreis hatten sich nach der Wende für das Gelände entschieden, weil es am Stadtrand liegt und vom Bau her am geeignetsten war. Zu Spitzenzeiten wohnten dort in vier Häusern bis zu 1100 Männer, Frauen und Kinder. Sie umfassten etwa 100 Nationalitäten, so der ehemalige Heimleiter Eberhard Kühn. Es gab 26 Beschäftigte.