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Star-Koch Frank Rosin dreht in Burger Restaurant

TV-Koch Frank Rosin krempelt mit Pächterin Janin Niele das Restaurant der Stadthalle Burg bei Magdeburg um.

Von Mario Kraus 08.10.2018, 18:30

Burg l Diesen Dienstag wird Janin Niele wohl nie vergessen: Was ursprünglich als Geburtstagsfeier angemeldet war, erwies sich urplötzlich als Besuch der besonderen Art: „Binnen fünf Minuten rannten 40 Menschen durch die Halle, alle Türen gingen auf, überall Autos, die vorfuhren, etwas lieferten, der Koch und ich wurden verkabelt, Licht aufgestellt, Technik geliefert – Wahnsinn, es war unbeschreiblich (...) Es folgten zwei weitere fordernde Drehtage.“ Das schrieb Niele am Wochenende in einem Brief an die Burger Stadträte – mit der Bitte um Vertraulichkeit. Das Schreiben sickerte schon Stunden später durch, der Inhalt war in vieler Munde.

 „Ich habe darüber informiert, weil die Stadträte aus erster Hand wissen sollen, was hier passiert und nicht über Umwege“, sagt die Pächterin auf Volksstimme-Nachfrage. „Zu Einzelheiten darf ich mich vertraglich nicht äußern“, versichert die Geschäftsfrau und kommt gleich ins Schwärmen: „Das Restaurant wird nicht wiederzuerkennen sein. Umfangreiche Umbauarbeiten stehen an. Wir werden von den Erfahrungen nachhaltig profitieren.“ Für die Gäste soll es sich „richtig lohnen“, das Restaurant aufzusuchen. „Wir haben vieles versucht. Aber es ist schwer, die Stadthalle in den Fokus der Gaststättenlandschaft hier in Burg zu rücken.“ Auch deshalb habe sie sich bei dem Fernsehkoch und Coach Frank Rosin beworben, der gnadenlos kleine und große Fehler aufdeckt und das Restaurant somit in die Erfolgsspur bringen soll. Das Konzept sehe Event-Gastronomie und Wochenend- öffnungszeiten vor.

Mit dabei ist auch die Stadt als Eigentümerin der Halle. Laut Informationen der Volksstimme hat es Gespräche zwischen dem Fernsehsender kabel eins und Bürgermeister Jörg Rehbaum (SPD) gegeben. Zu Einzelheiten wollte sich der Stadtchef ebenfalls nicht äußern. Nur so viel: „Ich unterstütze jedes Projekt in der Stadthalle, wovon die Bürger letztlich profitieren und was uns als Stadt zugute kommt. Dazu zählen auch die Umgestaltungsarbeiten unter Federführung von Frank Rosin.“ Die Stadt ist vermutlich auch deshalb unkompliziert mit von der Partie, weil der Fernsehsender 75 Prozent der Kosten übernehmen will. So jedenfalls steht es in dem Brief von Niele.

Der Stadtrat selbst betrachtet das Vorhaben mit Wohlwollen. „Es kann nur besser werden. Wenn solche Experten wie Rosin helfen, ist das eine gute Ausgangsbasis für einen Neustart“, sagte ein Kommunalpolitiker am Montag.

In der Tat schätzt auch Niele die vergangenen Wochen als „sehr schwierig“ ein. „Wir haben von der Landesgartenschau mit dem Überangebot an Kultur nicht partizipieren können.“ So seien die Besucherzahlen bei Veranstaltungen der Stadthalle drastisch zurückgegangen. „Die Folge waren Verlegungen und Ausfälle“, so Niele. Habe beispielsweise Kerstin Otto im vergangenen Jahr noch den großen Saal der Halle gefüllt, musste diesmal in familiärer Atmosphäre ins Restaurant ausgewichen werden.

Dennoch blickt Niele optimistisch in die Zukunft: So seien die Karten für die Silvesterparty nahezu ausverkauft, auch für die traditionelle Burger Wies‘n am Sonnabendabend sind nur noch Restkarten zu haben. „Das zeigt, dass gestandene Veranstaltungen, die den Nerv der Menschen getroffen haben, auch laufen“, meint Niele. Sie beschäftigt derzeit drei Mitarbeiter, zwei Köche und einen Hausmeister. Der Pachtvertrag läuft bis 2020. Über eine Verlängerung muss der Stadtrat 2019 Jahr entscheiden.