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Investition Für die Zukunft der Vehlitzer Dorfgemeinschaft

Umfangreiche Baumaßnahmen im Gemeindezentrum Vehlitz stehen in den Startlöchern.

Von Thomas Schäfer Aktualisiert: 14:01

Vehlitz. Der Handlauf hat bald ausgedient. Er wurde extra auf der linken Seite der großen Treppe im Gemeindezentrum Vehlitz angebracht, damit ältere Bürger einen leichteren Aufstieg in die erste Etage haben. Dort finden alle Veranstaltungen statt - egal, ob von der Gemeinde selbst oder privat organisiert.

Er wird ersetzt. An Stelle des Handlaufs wird demnächst ein Treppenlift installiert. Das freut Hartmut Specht. Der Ortsbürgermeister von Vehlitz kommt regelrecht ins Schwärmen, wenn er von den geplanten Umbaumaßnahmen im Gemeindezentrum spricht. „Dann haben wir endlich Barrierefreiheit. Das ist vor allem daher von großer Bedeutung, weil auch viele ältere Bürger regelmäßig an unseren Veranstaltungen teilnehmen. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Dorfgemeinschaft, sie gehören dazu - und da sie uns so wichtig sind, legen wir großen Wert darauf, dass sie ohne Probleme am Dorfleben teilnehmen können“, sprudelt es aus ihm heraus.

Seitens der Stadt Gommern, namentlich durch Bürgermeister Jens Hünerbein, wurden am Freitag die Aufträge für die seit langem geplante Sanierung des Vehlitzer Gemeindezentrums unterschrieben. Anhand eines Vergabeverfahrens wurden dafür vier Lose vergeben: Hoch- und Tiefbau, Heizung und Sanitär, Malerarbeiten und die Installation des Treppenliftes. Das Gesamtvolumen der Renovierung liegt bei 142.200 Euro.

„Wir konnten über die Leader-Förderung Mittel für die Sanierung einwerben, für die wir noch im vergangenen Jahr den Fördermittelbescheid erhalten haben. 75 Prozent der förderfähigen Kosten werden übernommen. Somit müssen wir noch 47.400 Euro an Eigenmitteln aufbringen, um das Gemeindezentrum zu sanieren“, informiert Jens Hünerbein. „Wir freuen uns sehr darüber, dass wir diese Maßnahme nun in Angriff nehmen können. Es ist eine gute Investition in die Zukunft. Damit dokumentieren wir wieder, dass wir am Bestand der Dorfgemeinschaftshäuser festhalten - trotz klammer Haushaltsmittel. Insbesondere auch vor dem Hintergrund, dass dieses Gemeinschaftshaus von der Bevölkerung intensiv genutzt wird - es ist mit Leben erfüllt. Ich freue mich für Vehlitz“, so Hünerbein.

Da geht es Jens Hünerbein wie Hartmut Specht, der beim Vororttermin die geplanten Umbauten erläutert. Vor dem Haupteingang wird eine massive Rampe dafür sorgen, dass, egal ob mit Rollstuhl oder Rollator, ein leichter Zugang zum Gemeinschaftshaus möglich ist. „Der Eingangsbereich wird außen aufgepflastert und nach rechts am Haus entlang gezogen. Damit erreichen wir eine sehr geringe Steigung“, erklärt Specht.

Ist man dann im Haus, kann man vom Rollstuhl in den Treppenlift umsteigen. „Es ist die einzige Möglichkeit, Barrierefreiheit zu schaffen. Eine sehr gute noch dazu“, freut sich Hartmut Specht. Der Lift führt in die erste Etage, die Etage, in der sich alle Räumlichkeiten für Veranstaltungen befinden. Auch hier ist Großes geplant.

Viele der Räume sind derzeit nicht beheizbar. Lediglich im Kulturraum und im Beratungsraum gibt es uralte Nachtspeicheröfen, Kachelöfen zieren weitere Räume. Um die Räume für Veranstaltungen warm zu bekommen, muss tagelang vorgeheizt werden - kein billiger Spaß. Die bisher einzige Toilette friert zudem bei extremer Kaltwetterlage auch immer wieder ein. Das hat bald ein Ende. In sämtlichen Räumen der ersten Etage werden moderne Heizungen eingebaut, Kachelöfen und Nachtspeicheröfen rückgebaut.

Weiterhin werden Böden und Schwellen angeglichen und erneuert. Alles im Sinne der Barrierefreiheit. Ein großer Wunsch war zudem der Einbau einer behindertengerechten Toilette. Auch er wird erfüllt werden.

Damit die Umbaumaßnahmen ohne Verzögerung starten können, ist Gemeindearbeiter Holger Hartmann gerade dabei, Baufreiheit in allen Räumen zu schaffen. Sämtliches Inventar und Mobiliar werden in die zweite Etage geräumt. Und wann soll es losgehen? „Die ersten Treffen mit dem begleitenden Ingenieurbüro finden in den nächsten ein bis zwei Wochen statt. Dann kann es eigentlich losgehen. Ich bin sehr froh darüber. Der Umbau stärkt unsere Gemeinde und zeigt, dass die Stadt gewillt ist, auch in den kleineren Orten etwas zu investieren“, freut sich Hartmut Specht.