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Sechs-Millionen-Investition In Burg entsteht neue Wohnanlage für Senioren

Im Burger Eschenhof soll wieder Leben einziehen. Nach zweijähriger Vorbereitungszeit wurde jetzt der Spatenstich für den Bau einer Seniorenwohnanlage vollzogen. Rund sechs Millionen Euro werden dafür investiert.

Von Mario Kraus Aktualisiert: 23.07.2021, 17:23
Bürgermeister Philipp Sievert vollzieht gemeinsam mit Investorin Babette Schmidt, Mitarbeiterin Sandra Schier und dem ehemaligen Eigentümer der Fläche, Oliver Kirchner, den ersten Spatenstich für das Bauvorhaben an der Parchauer Chaussee.
Bürgermeister Philipp Sievert vollzieht gemeinsam mit Investorin Babette Schmidt, Mitarbeiterin Sandra Schier und dem ehemaligen Eigentümer der Fläche, Oliver Kirchner, den ersten Spatenstich für das Bauvorhaben an der Parchauer Chaussee. Foto: Mario Kraus

Burg - Einen Hauch Natur pur hat der Eschenhof an der Parchauer Chaussee schon immer vermittelt. Daran will Babette Schmidt, Geschäftsführerin der yuvel Eschenhof GmbH, wieder anknüpfen. An der Stelle der ehemaligen Pension soll nun eine moderne Seniorenwohnanlage entstehen, „in der das gemeinschaftliche Miteinander im Mittelpunkt stehen wird“, sagt Schmidt. Vorgesehen sind 30 barrierefreie Zwei-Raum-Wohnungen, vier davon rollstuhlgerecht. Hinzu kommen noch zwei Wohngemeinschaften mit neun Zimmern.

Leben im Grünen und mit Haustieren

Rund sechs Millionen Euro werden für das Vorhaben in die Hand genommen, kündigt Schmidt an. Sie will damit in Burg ein Konzept unter der Überschrift „Gemeinsam anders leben“ umsetzen. „Und zwar im Einklang mit Mensch, Tier und Natur.“ Und dafür biete sich die mehr als 5000 Quadratmeter große Fläche an der Parchauer Chaussee mit den Wiesen und Bäumen im Hinterland geradezu an. Denn die künftigen Mieter sollen dort nicht nur wohnen, sondern beispielsweise auch gemeinsam gärtnern, sich um die eigenen Haustiere ebenso kümmern wie um Hühner oder Kaninchen, die dort dann gehalten werden.

Auch typische Landgastronomie und ein Pflegedienst sollen Bestandteil des Konzeptes sein, das beim Burger Stadtseniorenrat auf große Resonanz stößt. „Hier handelt es sich um eine Art ganzheitliches Projekt, bei dem die Senioren in die Alltagsgestaltung mit einbezogen werden. Das ist der richtige Weg“, sagt die Vorsitzende Karin Langner. Vor allem die günstige Lage am Stadtrand, die Nähe zum Bürgerholz und die Tatsache, dass die Innenstadt mit dem Bus oder speziellen Verkehrsmitteln der Einrichtung gut zu erreichen sei, spreche für sich. „Außerdem sind Geselligkeit und Miteinander vor allem im Alter ein wichtiges Stück Lebensqualität “, so Langner.

Mehrere altengerechte Wohnformen in der Kreisstadt

Diese Aspekte unterstrich auch Bürgermeister Philipp Sievert (parteilos), der den ersten Spatenstich seiner vor wenigen Tagen begonnenen Amtszeit vollziehen durfte. „Der Bedarf an solcher Wohnform ist zweifellos vorhanden“, sagte Sievert. Er bezeichnete das Konzept der yuvel Eschenhof GmbH als „grandiose Idee“, weil es die Mieter fest mit einbinde und „niemand allein gelassen wird“. Sievert verwies in diesem Zusammenhang auch auf andere, ähnlich gelagerte Investitionen in der Stadt wie den Gabrielenhof in Burg-Süd, den Umbau des ehemaligen Lehrlingswohnheims an der Niegripper Chaussee oder das Roland-Quartier. „Es ist gut, wenn sich die Anbieter ergänzen.“ Babette Schmidt sieht in anderen Wohnanlagen keine Konkurrenz, sondern eher eine Bereicherung und Ergänzung.

Erster Bezug im Juli 2022

Die ersten Vorbereitungen für den Baubeginn haben vor zwei Jahren begonnen – mit der Vorstellung der Pläne im Bauausschuss. Am Ende des Verfahrens wurde der Bebauungsplan im März dieses Jahres mit großer Mehrheit bestätigt. „Diese verhältnismäßig kurze Zeitspanne ist nicht überall in Sachsen-Anhalt eine Selbstverständlichkeit“, sagte Schmidt. Schritt für Schritt haben Verwaltung und Stadtrat seitdem die planerischen Voraussetzungen für den Baustart geschaffen. Insgesamt gab es keine Bedenken zum Vorhaben, nur wenige zur Lage. So verwiesen einige Stadträte auf den erhöhten Grundwasserstand in diesem Teil von Burg, der zu Problemen führen könnte. Die ersten Bewohner sollen bereits im Juli 2022 einziehen. „Das ist sehr ambitioniert“, sagte Karin Langner. Gut möglich, dass der Stadtseniorenrat künftig die eine oder andere Beratung im Eschenhof durchführen werde.

Im Hinterland der künftigen Bebauung gibt es Natur pur.  Dort sind auch Spaziergänge möglich.
Im Hinterland der künftigen Bebauung gibt es Natur pur. Dort sind auch Spaziergänge möglich.
Foto: Mario Kraus