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In der JVA Burg gestorben "Es fehlt einer" – Nach Tod in der Liebeszelle: Jetzt sprechen Vater und Bruder des Opfers

Eine 35-jährige Frau besucht ihren Ehemann im Gefängnis in Burg. Sie wird die JVA nicht lebend verlassen. Ihr Vater und ihr Bruder sprechen jetzt über eine schreckliche Tat.

Von DUR 20.05.2025, 16:11
Im Gefängnis in Burg wurde eine Frau nach ihrem Besuch bei ihrem inhaftierten Ehemann tot aufgefunden.
Im Gefängnis in Burg wurde eine Frau nach ihrem Besuch bei ihrem inhaftierten Ehemann tot aufgefunden. (Symbolfoto: dpa)

Burg. - Im April dieses Jahres wurde eine 35-jährige Frau tot in der JVA Burg aufgefunden. Sie war zu Besuch im Gefängnis, um sich mit ihrem Ehemann in einer sogenannten Liebeszelle zu treffen.

Sie besuchte ihren Mann regelmäßig im Gefängnis. Doch von ihrem letzten Besuch kehrte sie nicht zurück.

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Frau stirbt beim Liebesbesuch in der JVA Burg

Am Nachmittag des 3. April wird die 35-Jährige in einem lebensbedrohlichen Zustand und mit Würgemalen am Hals in der Zelle aufgefunden. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen stirbt die Frau.

Die zweifache Mutter hinterlässt zwei Töchter (9 und 13 Jahre alt) aus einer früheren Beziehung. Für ihren Bruder (41) und ihren Vater (67) bricht eine Welt zusammen. Gegenüber RTL sprechen die beiden jetzt über die schrecklichen Geschehnisse.

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Opfer aus der JVA Burg wollte Oma werden

"Sie hat sich schon drauf gefreut, Oma zu werden. Das war ein großer Traum von ihr, Enkelkinder zu haben. Sie war mit Leib und Leben Mutter. Sie hat alles für die Kinder gemacht und hat versucht, alles zu ermöglichen", so der Bruder in dem Interview.

Doch nicht nur das: Mit ihrem Ehemann habe sie viel reisen und ein Haus bauen wollen – wenn er seine Haftstrafe endlich verbüßt hätte. "Sie hat gesagt, sie wartet die Zeit ab, bis er aus dem Gefängnis kommt", schildert der Bruder die Zukunftspläne seiner Schwester.

"Es fehlt einer", erzählt der Vater unter Tränen. "Sie kam jeden Tag rein, wenn sie von der Arbeit gekommen ist, hat Hallo gesagt." Die 35-Jährige wohnte zusammen mit ihren Töchtern in der Wohnung über ihrem Vater.

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Vater und Bruder wollen Prozess beiwohnen

Ihrem Bruder, der ein sehr gutes Verhältnis zu der Toten hatte, geht die Tat besonders nah. "Es wird nichts mehr normal wie früher. Es braucht bloß irgendein Lied spielen oder irgendein Gedanke kommen – und dann ist alles wieder da", sagt er. Seine Schwester war für ihn auch seine beste Freundin.

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An sie konnte er sich immer wenden und habe sie angerufen, sobald es ihm mal schlecht ging. "Sie hat immer gelächelt. Ich habe sie eigentlich nie mit schlechter Laune gesehen." Das sei auch bei ihrer Arbeit – erst als Pflegekraft und später im Frauenhaus – so gewesen. 

Bei dem Prozess will die Familie dabei sein. Es gebe noch offene Fragen Und der Bruder bekräftigt: "Ich will ihn auf jeden Fall mit meinen Augen sehen."