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Karneval Die Liebe zum närrischen Tanz

Von der Oma bis zu den Enkeltöchtern: Aus Liebe zum Schau- und Gardetanz sind drei Generationen im Gommeraner Carnevals-Fieber.

Von Natalie Preißler 31.01.2019, 23:01

Gommern l Drei Frauen, drei Generation, eine Leidenschaft - die Herzen der Familie Kunkel, Fricke und Heinrich schlagen für den Gommeraner Carnevals Club (GCC). Jene der Herren des Hauses dabei inzwischen fast genauso laut wie Oma Ritas und die der Töchter Doreen und Susanne sowie der Enkeltöchter.

Den Gommeraner Carneval Club (GCC) gibt es 1962. Zu jener Zeit allerdings waren die Kunkels, Begründer der Karnevalsliebe in der Familie, noch im benachbarten Ranies bei Schönebeck mit dem dortigen Kultur- und Sportverein verbandelt. Dort stellte Rita Kunkel mit ihrem heutigen Ehemann Gerald im Jahr 1982 das Prinzenpaar.

Heute trainiert Rita Kunkel (57) beim GCC, dem sie seit 1988 angehört, die Männertanzgruppe „Ehlebullen“ und die „Zuckerpuppen“. Die Liebe zum Karneval hat schon in den Kindertagen auf ihre beiden Töchter Doreen und Susanne abgefärbt. Mit zehn Jahren kam die heute 35-jährige Doreen zum GCC und schloss sich 1994 der Gardetanz-Truppe an.

Später trainierte sie sogar einmal heimlich für einen Auftritt als Tanzmariechen und überraschte nicht nur ihre Familie, sondern den gesamten Verein. Das war 2001. Seit 2013 trainiert sie nun selbst ein Tanzmariechen und seit einigen Jahren mit drei anderen Trainern auch die „Ehlemäuschen“, eine Kindertanzgruppe im Alter zwischen acht und zehn Jahren. „Ja, es hat immer Spaß gemacht“, bekennt die jüngere Kunkel-Tochter Susanne, heute verheiratete Fricke.

Selbst in einem Alter, in dem Jugendliche oftmals das Interesse an lang gehegten Hobbys verlieren, war die Karnevalsfamilie ihr zweites Zuhause. „Es ist eine besondere Gemeinschaft, die einem die Möglichkeit gibt, aus dem Alltag auszubrechen und frei von Sorgen und Gedanken zu sein“, beschreibt die 33-Jährige die Vorzüge des kunterbunten Hobbys.

Für das Vereinsleben sei jedes einzelne Mitglied wichtig, aber auch der Tanzsport schweißt zusammen und ist elementarer Teil des GCC. Susanne Fricke kam nur wenig später als ihre ältere Schwester, im Jahr 1994, zum Verein und ist sowohl im Schau- als auch im Gardetanz aktiv. Auch sie trainiert inzwischen den Nachwuchs. Besonders engagiert waren die Schwestern mit ihren Tanzgruppen ab 2006 auch bei Meisterschaften des karnevalistischen Tanzsports unterwegs. Auch als Solotänzerin war Susanne Fricke als Tanzmariechen beim „Jürgen von der Heydt-Turnier“, den sachsen-anhaltischen Landesmeisterschaften des karnevalistischen Tanzsports, erfolgreich und erreichte den 4. Platz

Zur Freude der Familie ist auch der weibliche Nachwuchs der beiden ehemaligen Kunkel-Schwestern der Leidenschaft für Närrisches erlegen. Sogar Susannes Ehemann Stefan stieß gemeinsam mit Tochter Tilda (4) im vergangenen Jahr zum Verein hinzu. Susannes Tochter ist in der Tanzgruppe und der Ehegatte als Kanonier im Verein. Jetzt, kurz vorm Veranstaltungsmarathon, wird zweimal die Woche für den Schautanz trainiert. Für die Sparte des Gardetanzes war letztlich einfach zu wenig Zeit übrig, um den Ansprüchen der Tanzbegeisterten des Vereins gerecht zu werden.

Sind die eigenen Veranstaltungen in der Festscheune Robinienhof geschafft, heißt es am Sonntag nach dem Finale: Auf nach Ranies! Die Vereine pflegen engen Kontakt. Außerdem geht es seit gut zehn Jahren zum Rosenmontag mit den Karnevalsfreunden der Ottojaner aus Magdeburg zum Umzug nach Köthen. „Die Leute wollen Spaß haben und legen nicht alles auf die Goldwaage“, freut sich Susanne Fricke auf die Saisonhöhepunkte.

Auftakt für den GCC ist am Sonntag, 2. Februar, mit dem Seniorencarneval. Karten und alle Informationen finden Sie hier.