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Pferdetag in Pietzpuhl mit Freispringen, Juniorcup, Voltigierer und Kutschenwettbewerb Klüsener: Wir alle müssen uns mehr um die Jugend kümmern

Von Kristin Schulze und Falk Heidel 19.03.2013, 01:14

Junge Reiter und junge Pferde standen am Sonnabend im Mittelpunkt des traditionellen Pferdetages in der Pietzpuhler Reithalle von Lutz Gotzel. Unter anderem ehrte der Reitsport- und Zuchtverein des Jerichower Landes die Sieger des Juniorcups.

Pietzpuhl l Den Auftakt des abwechslungsreichen Nachmittags bildete der Freispringwettbewerb: Junge (drei- und vierjährige) Pferde zeigen, was sie am Sprung schon können. Ohne Reiter, dann ist es für sie leichter sich auszubalancieren. Die Jury bestand aus den Springreitern Steffen Buchheim, Oliver Klüsener und dem Preisrichter Thomas Müller. Auf den ersten beiden Plätzen schafften es zwei Pferde aus dem Stall von David Gotzel (beide stammen von Chacco Blue ab).

Ein großartiges Erlebnis war für die Teilnehmer, Eltern und Vereinsmitglieder die Auszeichnung der erfolgreichsten Teilnehmer des Juniorcups. In diese Wertung fließen verschiedene Turniere des Jerichower Landes aus der vergangenen Saison ein (jeweils die besten drei Ergebnisse). Siegerin im Dressurreiter-Wettbewerb (Kinder und Jugendliche reiten in Gruppen, zeigen die verschiedenen Gangarten Schritt, Trab und Galopp und verschiedene Hufschlagfiguren) wurde Marie Zelesko mit Enosch. Das elfjährige Talent reitet seit fünf Jahren, startet für den Reitverein Heyrothsberge.

"Wir haben ein Nachwuchsproblem", erklärte der Kreisvorsitzende Eckhard Klüsener. "Wir alle müssen uns mehr um die Jugendarbeit kümmern." Und noch etwas ist für der Nachwuchs-Ehrung aufgefallen. Unter den Ausgezeichneten gab es keinen Jungen.

Siegerin der E-Dressur-Wertung wurde Vivien Kriesche. Die 14-Jährige startet für den Reitverein Königsborn. Ihr Pferd Perlox ist ein 18 Jahre alter Oldenburger. Sie ritt mit vier Jahren ihren ersten Führzügel-Wettbewerb, mit sieben Jahren zeigte sie in Reiterwettbewerben, was sie kann. Seit 2009 ist sie Serien-Siegerin im Juniorcup. 2009 bis 2011 war sie Kreismeisterin der Junioren. Den Übergang in die höhere Klasse hatte sie ohne Probleme gemeistert: Im Vorjahr wurde sie Kreismeisterin (Junioren und Junge Reiter) Klasse A.

In der Kategorie Springreiter-Wettbewerb siegte Josephine Scheck (13) vom RV "Preußen" Mützel. Die Genthinerin reitet, seit sie fünf Jahre alt ist, bekam ihre Stute Chakira vor drei Jahren. Chakira kuriert gerade ein Hufgeschwür aus, darum ist Josephine mit Ersatzpferd Kelly nach Pietzpuhl gekommen. Josephine ist die einzige, die sich im Junior-Cup in der Dressur und im Springen platzieren konnte.

Gewinnerin des Stilspring-Wettbewerbs ist Joan Wecke (10) vom RV Eichenhof Schermen Pietzpuhl). Trainiert wird sie von Papa Lutz Gotzel. Die Jüngste kann mehr Platzierungen vorweisen als manch gestandener Reiter. Sie erritt mit ihren Pferden Emy, Sunshine und Nena mehr als 100 Platzierungen in Klasse E und A. Joan ist neben ihrem guten Stil dafür bekannt, dass sie auch in Zeitspringen schon eine gute Figur macht. Eckhard Klüsener sagt über die talentierte Reiterin: "Wenn sie Null reitet, ist sie meistens auch die Schnellste. Das scheint in der Familie zu liegen." In dieser Kategorie hat der Pietzpuhler Verein gleich drei Platzierte. Klüsener: "Das ist auch ein Verdienst von Ausbilderin Anne-Kathrin Gotzel."

Willkommen und präsent waren beim Pferdetag nicht nur Dressur- und Springreiter: Mehrere Disziplinen des Pferdesports sollten hier eine Plattform bekommen. Zum Beispiel die Voltigiergruppe aus Königsborn. Seit einem halben Jahr trainieren sie auf dem Reiterhof Ernst in Körbelitz.

Nach Pietzpuhl hatten sie Schimmel Lanzelott mitgebracht: "Der Wallach ist 13 Jahre alt und das ideale Pferd zum Voltigieren", sagt Longenführerin Janine Lindemann. Und: "Voltigierpferde müssen sehr nervenstark sein, nicht auszudenken, sie würden sich erschrecken, während der Reiter gerade turnt." Außerdem wichtig: Große und gleichmäßige Galoppade des Pferdes. Voltigiert haben: Miriam Schüler, Kathrin Beyer, Nele Schulz, Malwina Sens, Sarah Küllmey. Die Gruppe nimmt an regionalen und überregionalen Turnieren teil. Unter anderem starteten sie im Vorjahr bei den Norddeutschen Meisterschaften.

Zum Abschluss präsentierten sich die Fahrer des Jerichower Landes mit ihren Kutschen. Klüsener: "Hochburg des Fahrens ist der Wahlitzer Verein." Sie zeigten Quadrille (Dressuraufgabe mit vier Kutschen). Teilnehmer waren die Wahlitzer Fahrer Stephan Dame mit Plexa, Hartmut Petschmann mit Pauline, Ralf Dieter Stegelitz mit Lupo und Andreas Kauert mit Kai.

Anschließend wetteiferten sie im Hindernisfahren, wobei Hartmut Petschmann gewann. Über ihn sagte Klüsener: "So kennen wir ihn, als Turbo-Hartmut."