37. Internationales Radball-Turnier des RC "All Heil" Lostau wieder hochkarätig besetzt Lostauer Tradition verpflichtet: Wiedersehen alter Bekannter
39 Jahre ist es her, seit Peter Petruj und sein Zwillings- bruder Pavel das erste Mal in Lostau waren. Seitdem ist viel passiert, doch die Reise ins Nachbarland, zu den Radballern des RC "All Heil" Lostau, ist bis heute jedes Jahr fest im Terminkalender der ehemaligen Aktiven des Partnervereins Milo Olomouc markiert. So erschienen sie auch vor kurzem beim 37. Internationalen Radball-Turnier in Lostau und sahen unter anderem ein Zeitzer Team, das sich den Titel erkämpfte.
Von Maria Kurth
Lostau. Manche Dinge haben Tradition. Die einen pflegen diese und andere vernachlässigen sie nach einer gewissen Zeit. Dass der Partnerverein des RC "All Heil" Lostau, Milo Olomouc, allen voran Peter Petruj und Zwillingsbruder Pavel zur ersten Gruppe Menschen gehören, beweist die Tatsache, dass sie seit 1972 jedes Jahr erneut den Weg nach Lostau finden. Ebenso wie die Anhänger des RC, die auch die Tschechen jedes Jahr besuchen.
Während sich die beiden Brüder beim 37. Internationalen Turnier vor allem mit alten Bekannten austauschten, waren Pavels Sohn Jirka Petruj und dessen Teamkollege Milan Vokurka auf dem Spielfeld aktiv. Die beiden Radballer von Milo Olomouc spielen daheim in der zweiten Liga Tschechiens und belegten in der vergangenen Saison Rang drei. In Lostau hingegen lief es für die Sportler aus dem Nachbarland weniger erfolgreich. Sie belegten in ihrer Gruppe nur den fünften Platz und kamen somit nicht ins Halbfinale.
Doch bevor die Männer das Spielfeld stürmten, präsentierten die Frauen des Lostauer Vereins den Zuschauern eine Sportart, die viele wahrscheinlich noch nie live gesehen hatten. Im Radpolo zeigten sie, dass die einzelnen Elemente des Radballs und dem Polo, das von Reitern auf Pferden ausgeübt wird, durchaus kombinierbar sind. Neben dem Frauenturnier fand im Vorfeld auch der Radpolo-Wettkampf der Schüler statt.
Beim anschließenden Radballturnier der Männer lief besonders für die Sportler der SG Chemie Zeitz alles nach Plan. Nachdem sie sich in der Vorrunde gerade so als Zweiter durchsetzten und Glück hatten, dass sie den direkten Vergleich gegen die Radballer aus Leipzig gewannen, folgte ein Siegeszug. Im Halbfinale setzten sie sich zunächst gegen Großkoschen souverän mit 5:1 durch, ehe sie in einem spannenden Finale das Team aus Zscherben mit 4:2 auf den zweiten Platz verwies. Ein großer Erfolg angesichts der Tatsache, dass trotz der Absage dreier Teams aus Belgien und Frankreich unter den zwölf teilnehmenden Teams neun in der zweiten Bundesliga spielen. Die zweite Vertretung des RC Lostau sowie die Teams aus Magdeburg und Brandenburg (alle drei Oberliga) ergänzten das Teilnehmerfeld.
Die erste Mannschaft des Gastgebers trat nicht wie gewohnt mit Nicky Rogge und Andy Meier an, da Rogge auf Grund einer bevorstehenden Operation auf die Teilnahme verzichtete. Für ihn spielte Rüdiger Czarnetzki, der mit Meier am Ende in der Gruppenphase keinen Punkt erkämpfen konnte, jedoch zumindest im Spiel um Platz elf gegen Brandenburg I mit 6:3 gewann. Ein wenig besser lief es für Denny Schwiesau und Markus Rogge vom RC Lostau II. Sie wurden Gruppenvierter und setzten sich unter anderem gegen den späteren Sieger aus Zeitz mit 3:2 durch. Das Duo landete am Ende auf Rang acht. Hinter Zscherben und Zeitz erkämpften sich die Mannen aus Großkoschen den dritten Rang.
Allen Verantwortlichen des RC ist es erneut gelungen ein hochkarätiges Radballturnier auf die Beine zu stellen. Ein Team wird mit Sicherheit auch im nächsten Jahr wieder dabei sein – Milo Olomouc. Nahezu klar ist, dass dann auch Peter und Pavel Petruj wieder in der Loburger Sporthalle sein werden.