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Biederitzer Kantorei Michael Scholl heiter beim Pavillonsingen: „Musikalische Hochbeete zusammen setzen“

Einen unbeschwerten musikalischen Abend erlebten die Besucher des Pavillonsingens der Biederitzer Kantorei am Freitagabend auf der Kantorwiese.

Von Anke Reppin 20.06.2021, 11:46
Pavillonsingen der Biederitzer Kantorei auf der Kantorwiese.
Pavillonsingen der Biederitzer Kantorei auf der Kantorwiese. Foto: Anke Reppin

Biederitz - Das 18 Uhr-Glockengeläut der nahen evangelischen Kirche bildete am Freitag den Auftakt des Pavillonsingens der Biederitzer Kantorei. „Endlich darf ein Chor wieder zusammen singen“, sagte Ute Mertens, Superintendentin des evangelischen Kirchenkreises Elbe-Fläming, nach dem ersten Lied der Biederitzer Kantorei, sichtlich erfreut. Das sei vier Wochen zuvor noch nicht vorstellbar gewesen.

Veranstaltungskalender wieder maßgeblich

Auch Gemeindebürgermeister Kay Gericke verlieh seiner Freude darüber Ausdruck, dass die Inzidenz im Landkreis aktuell bei 0 läge. „Jetzt ist für uns nicht mehr der Coronakalender maßgeblich, sondern wieder der Veranstaltungskalender“, betonte Gericke. Die Coronazeit habe er genutzt, um zwei Hochbeete zu bauen, sagte Gericke auch. Das griff Kantor Michael Scholl, Leiter der Biederitzer Kantorei auf. Er schmunzelte: „Wir versuchen jetzt hier musikalisch Hochbeete zusammen zu setzen.“ Beide, Gericke und Scholl, erinnerten daran, dass statt des Pavillonsingens eigentlich das Ehlefest 2021 an diesem Freitagabend hatte beginnen sollen.

Die zahlreichen Besucher saßen unterm Pavillon auf Stühlen und Bänken oder verteilten sich auf die Bänke rund um den Pavillon. Einige hatten auch eine Decke ausgebreitet und es sich gemütlich gemacht. Michael Scholl lud sie zum Mitsingen ein, wann immer ihnen eine Melodie bekannt vorkomme. Etliche Besucher des Pavillonsingens folgten seiner Einladung nur zu gern.

Die Zuhörer wurden an diesem Abend erfreut mit Stücken für Klavier und Trompete, gespielt von Cora Hornburg-Schaumberger und Günter Schaumberger, unter anderem von Joseph Haydn und Frank Sinatra. Sie erlebten die Sängerinnen und Sänger der Biederitzer Kantorei mit Liebes- und Volksliedern von „Zum Tanze da geht ein Mädel“ bis „Ännchen von Tharau“. Auch „Horch, was kommt von draußen rein“ erklang unterm Pavillon auf der Kantorwiese.

Zwischen die Klänge mischte Superintendentin Ute Mertens unter anderem ein Gedicht, einen Psalm von Hanns Dieter Hüsch. „Was macht, dass ich so unbeschwert, und mich kein Trübsal hält, weil mich mein Gott das Lachen lehrt, wohl über alle Welt“, hieß es darin - passend zu einem unbeschwerten Abend mit der Biederitzer Kantorei.

Nach Gospelklängen und „Der Mond ist aufgegangen“ mit der Biederitzer Kantorei gab die Superintendentin den Besuchern des Pavillonsingens den Abendsegen mit. Die Sänger gaben mit „Auf einer Meierei“ eine heitere Zugabe, die - wie Michal Scholl verriet - so etwas wie die Hymne des Chores sei.

Wer mehr Meierei, unbeschwerte Abende, klang- und stimmungsvolle Konzerte mit der Biederitzer Kantorei erleben möchte, der darf sich auf den Biederitzer Musiksommer 2021 freuen. Der geht am Sonntag, 4. Juli, auf dem Hof der Familie Sänger in Biederitz weiter mit dem bekannten Hofkonzert. Mit „Harts un Neschome“ spielt ab 17 Uhr eine Band, die hier vor fünf Jahren schon einmal das Publikum begeisterte. Die Musiker warten mit jiddischen Liedern und Klezmermusik auf.

Am darauffolgenden Mittwoch, 7. Juli, sind in der evangelischen Kirche in Biederitz wieder „30 Minuten Orgelmusik“ zu erleben. Christopher Lichtenstein spielt ab 19 Uhr auf der berühmten Ladegastorgel.

Tanz auf dem Magdeburger Nicolaiplatz

Ebenfalls noch im Juli, genauer gesagt am 17. Juli, ab 19.30 Uhr, holen der Kammerchor der Biederitzer Kantorei, das Tangoorchester Fracanapa, das Streichorchester Cameratango und die Mezzosopranistin Ester Valentin unter der Leitung von Kantor Michael Scholl die Tango Nacht in der Nicolaikirche Magdeburg nach. Die hatte mit der Uraufführung von „Misa Tango“ von Mathias González eigentlich schon 2020 stattfinden sollen, musste coronabedingt aber ausfallen. Nun sieht es so aus, als dürfte anschließend sogar auf dem Nicolaiplatz getanzt werden ...