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Müllproblem Burger Forststreifen vermüllt zusehends

Der Forststreifen nahe der Alten Kaserne in Burg wird zum illegalen Ablageplatz. Darüber ärgern sich nicht wenige Burger.

Von Mario Kraus 30.06.2020, 01:01

Burg l Schnell mal im Wald den privaten Müll abkippen wird für viele Zeitgenossen zur Normalität. „Das ist mehr als eine Sauerei“, ärgert sich Roberto Komorowski aus Burg. Er ist von Kindesbeinen an ein sportlicher Typ und Freund von Nordic Walking. Die gemeinsamen Runden mit seiner Frau führen ihn unter anderem durch einen Waldstreifen zwischen dem Bereich der Alten Kaserne und der August-Bebel-Straße angrenzend zum Krankenhaus. Dort mehren sich die wilden Müllhaufen zusehends. Erst vor wenigen Tagen müssen Unbekannte die Einfahrt von Buswendeschleife genutzt haben, um am Ende des Weges einen großen Haufen an Sperrmüll abzukippen. „Dazu muss man schon einen Hänger oder ein Auto mit größerer Ladefläche zur Verfügung haben“, sagt Komorowski und fügt hinzu: Wer die Fahrt durch das Waldstück auf sich nehme, könne auch die Strecke zur Deponie an der Berliner Chaussee nutzen und dort den Müll auf ganz legale Weise abgeben. Entweder mit der entsprechenden Sperrmüllkarte, die eine kostenfreie Annahme ermöglicht, oder gegen ein geringes Entgelt. So aber werden die vielen Holzteile, die möglicherweise von einer abgerissenen Laube stammen könnten, wohl noch eine Weile in der Natur lagern oder irgendwann vom Gras umschlungen. So wie viele andere Teile, die im Laufe der Jahre den Weg dorthin gefunden haben. Aus dem „Wald der Freunde“, wie er im Volksmund noch ab und zu genannt wird, weil der Komplex der Alten Kaserne zu DDR-Zeiten von sowjetischen Streitkräften genutzt wurde, wird nun immer mehr ein Wald des Mülls.

Ein Problem, das auch der Stadt bekannt ist. Sie ist zwar nicht Eigentümerin der Fläche, sondern der Landkreis, kann aber auf genügend Beispiele mit illegal entsorgtem Müll verweisen. „Stadtnahe Bereiche werden dafür besonders gern bevorzugt“, bestätigt Wald- und Grünflächenexperte Wieland Günther. Dieser Trend ziehe sich wie ein roter Faden durch die vergangenen Jahre.

Die Kreisverwaltung will die Ablagerungen unter die Lupe nehmen, teilte Sprecherin Claudia Hopf-Koßmann Montag mit.