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Wechsel an der Spitze der Kfz-Innung im Jerichower Land Nach 35 Jahren: Manfred Krüger übergibt die Obermeister-Position an Klaus Kirchhoff

Von Falk Heidel 14.12.2013, 02:10

Wechsel an der Spitze der Kfz-Innung im Jerichower Land: Nach 35 Jahren gibt Manfred Krüger aus Burg sein Amt als Obermeister an Klaus Kirchhoff weiter. Aktuell gehören 36 Betriebe zur Innung.

Burg/Genthin l Beide wissen ganz genau wie man einen Moskvich repariert: "Das war das erste Auto, an dem ich mich als Kfz-Schlosser-Lehrling ausprobieren durfte", erzählt Klaus Kirchhoff. Das war Ende der 60er Jahre in der Werkstatt der Burger PGH "Gute Fahrt". Seinerzeit kreuzten sich zum ersten Mal die Wege von Lehrling Kirchhoff und Geselle Manfred Krüger. Letzterer erinnert sich: "Wir reparierten damals die ausländischen Fabrikate wie Lada, Skoda oder Saporoshje."

Jetzt sitzen sich die beiden Fachleute wieder gegenüber - als Kfz-Meister. Genauer: Als Obermeister. Krüger (71) übergibt sein Amt an Kirchhoff (58). Der Altmeister sagt über seinen Nachfolger: "Er ist der richtige Mann für diese Position." Krüger wird sich jedoch nicht vollends aus der Innungsarbeit zurückziehen: "Wir sind froh, dass wir unter anderem im Gesellenprüfungsausschuss auf seine Erfahrungen zurückgreifen können", erklärte Kreishandwerkerschafts-Geschäftsführerin Diane Sommer.

Zudem baut Kirchhoff in den ersten Monaten seiner Obermeister-Arbeit auf die Unterstützung seines Vorgängers. Kirchhoff sagt: "Ich will mich zunächst in die Materie einarbeiten. Danach werden wir sehen, wo wir die neuen Ziele abstecken werden." Der neue Obermeister führt mit seinen fünf Leuten eine Reparaturwerkstatt an der Zerbster-Chaussee inklusive Abschleppdienst: "Ich bin froh, dass sich hier ein großartiges Team gefunden hat. Mit guten Leuten lässt es sich erfolgreich arbeiten."

Unterdessen blickt Manfred Krüger auf seine 35-jährige Tätigkeit als Obermeister zurück: "Ich würde alles wieder genau so machen." Seine Funktion übernahm er 1978 als Kreisgeschäftsführer der Handwerkskammer. Datiert ist sein Meisterbrief auf das Jahr 1967. Nach der Wende wird Krüger 1990 der erste Kreishandwerksmeister. Woran er sich unter anderem erinnert: "An die Grundsteinlegung des BTZ in Möckern als Landesausbildungsstätte für unser Gewerbe." Küger wollte die Einrichtung unbedingt in den ganz jungen Landkreis namens Jerichower Land holen: "Das hat auch geklappt. Zur Grundsteinlegung kam dann ein Staatssekretär aus dem Wirtschaftsministerium namens Haseloff, der heutige Ministerpräsident."

20 Jahre lang ist Manfred Krüger Kreishandwerksmeister, ehe er diese Funktion an Malermeister Konrad Zahn abgibt. Über ihn sagt Krüger: "Er leistet an der Spitze unserer Handwerker eine ausgezeichnete Arbeit."

Ist ein Kfz-Schlosser beziehungsweise Mechatroniker ein Traumberuf?

"Natürlich", sagt Kirchhoff. Zu DDR-Zeiten und auch nach der Wende gab es sehr viel mehr Bewerber als Jobs. Auch heute kommen die wirklich guten Leute morgens gern in ihre Werkstatt." Krüger meint dazu: "Es kam zu meiner Lehrzeit noch sehr stark auf handwerkliche Fähigkeiten an, weil wir auch viele Ersatzteile fertigen mussten. Unser Beruf ist sehr vielseitig: Instandsetzungsarbeiten, Elektronik, Karosserie oder Unfallbeseitigung."

Der Meisterbrief von Klaus Kirchhoff stammt aus dem Jahr 1984. Seine Leidenschaft für Moskvich und Saporoshje ist bis heute geblieben.