50-Millionen-Euro-Investition ist die größte in der Unternehmensgeschichte Neue Tensidanlage der Hansa Group AG geht im vierten Quartal in Betrieb
Genthin (spö) l Die Hansa Group AG plant im vierten Quartal die Inbetriebnahme der neuen Tensidanlage in Genthin. Die Produktionsanlage, die über eine Kapazität von 100 000 Tonnen pro Jahr verfügt, wird dann die drittgrößte Anlage für anionische Tenside weltweit sein, heißt es in einer Pressemitteilung. Der im November 2009 begonnene Bau, der mit Investitionen der Hansa Group AG in Genthin in einer Größenordnung von 50 Millionen Euro verbunden ist, ist derzeit das größte Investitionsprojekt der Unternehmensgeschichte.
"Der Standort Genthin hat für die künftige Entwicklung der Hansa Group AG elementare Bedeutung", sagt Vorstand Zolfaghar Alambeigi. So hatte die Hansa Group AG als größter Einzelinvestor über die im Jahr 2009 neu gegründete Tochtergesellschaft Waschmittelwerk Genthin GmbH unter anderem die bestehende Wirbelschichtanlage zur Herstellung von Granulaten für die Wasch- und Reinigungsmittelindustrie übernommen und betreibt inzwischen die Flüssigwaschmittelproduktion im Auftrag von Markenartiklern und Handelsorganisationen.
Allein durch diese Vereinbarung wurden rund 130 Arbeitsplätze nach dem Weggang von Henkel am Standort erhalten.
Die direkte Nachbarschaft der neuen Tensidanlage zu den Produktions- und Abfülllinien für Wasch- und Reinigungsmittel bietet für das Unternehmen hervorragende Möglichkeiten zum Ausbau der Wertschöpfungskette. Der Hansa Konzern deckt heute im Bereich der Care Chemicals (Kosmetik, Pflege und Reinigung) weite Teile der Wertschöpfungskette für waschaktive Substanzen ab. "Damit sind ideale Bedingungen geschaffen worden, um zu einem der führenden Anbieter für Care Chemicals in Deutschland zu wachsen", kommentierte Vorstand Thomas Pfisterer die fortschreitende Entwicklung.
Mit der zunehmenden Konzentration auf das Segment Produktion/Dienstleistung wurde beim Hansa-Konzern auch die strategische Neuausrichtung im Segment Handel umgesetzt.
Im Hinblick auf die aktuelle politische Situation und die Sensibilität der Geschäftsbeziehungen haben Vorstand und Aufsichtsrat der Hansa Group AG zudem beschlossen, künftig keine Geschäfte mehr mit iranischen Geschäftspartnern zu tätigen. Das Unternehmen folgt damit dem Beispiel großer Industrieunternehmen und unterstützt somit auch die EU-Sanktionen. "Der Umsatzanteil dieser Geschäfte ist für uns nicht substanziell, die Entscheidung erfolgt vor allem aufgrund des schwierigen politischen Umfeldes."
Die Entwicklung der Hansa Group AG "als ein in Deutschland produzierendes Unternehmen mit Fokus auf die Care Chemicals hat für uns einen sehr hohen Stellenwert", sagte Zolfaghar Alambeigi. "Deshalb konzentrieren wir uns ausschließlich auf den Ausbau des Standortes Genthin, auf die Inbetriebnahme der Tensidanlage und auf laufende Restrukturierungsmaßnahmen innerhalb des Konzerns."