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Schopsdorfer wurde am 29. Februar 1932 geboren Paul Böttcher wird heute mit 80 noch einmal 20 Jahre alt

Von Bettina Schütze 29.02.2012, 05:21

Schopsdorf l Heute kann Paul Böttcher aus Schopsdorf seinen Geburtstag wieder mal "richtig" feiern. Das kann er nur alle vier Jahre, denn er wurde in einem Schaltjahr am 29. Februar geboren: Heute vor 80 Jahren.

Seine Ehefrau Gisela gratuliert in Nicht-Schaltjahren generell immer kurz nach 0 Uhr des 1. März. "Am 28. Februar wird nicht gratuliert. Da war er ja noch nicht geboren", hält sie seit Jahren an ihrem Standpunkt fest. "Auch als Kind wurde mir immer am 1. März gratuliert, wenn es den 29. Februar nicht gab", erinnert sich der Jubilar Paul Böttcher noch gut. Verwandte oder Bekannte hingegen gratulieren schon mal am 28. Februar.

Eigentlich sollte es Paul Böttcher gar nicht mehr geben: Die Familienplanung im Haus Böttcher hatte ein weiteres Kind nicht geplant, Paul Böttcher hat drei ältere Geschwister. Als damals fest stand, dass sich noch einmal Nachwuchs angesagt hat, wurde die Mama getröstet. "Vielleicht wird es ja ein Mädchen. Dann schmücken wir es hübsch." Die Hoffnung wurde nicht erfüllt: Es war wieder ein Junge und das ausgerechnet am 29. Februar.

Gefeiert wird in der Regel erst am Wochenende

Wenn der Geburtstag auf einen Wochentag fällt, wird stets am Wochenende gefeiert. So auch in diesem Jahr. Gisela Böttcher: "Mein Mann hat bei der Bahn in Schichten gearbeitet. Schon deswegen war es wochentags selten möglich. Und auch am Wochenende kam schon mal eine Schicht dazwischen."

Paul Böttcher stammt aus einer alten Schopsdorfer Familie, die nachweislich seit mindestens 1764 in Schopsdorf ansässig ist. "Aber niemand in der Familie außer Paul hat an solch einem Datum Geburtstag", weiß Ortschronistin Gisela Böttcher.

Der 75. Geburtstag vor fünf Jahren ist ein bisschen untergegangen, geben beide zu. "Erstens ist mein Mann einen Tag vorher gerade aus dem Krankenhaus gekommen und zweitens haben wir 14 Tage später unsere goldene Hochzeit gefeiert", so Ehefrau Gisela.

Probleme mit Behörden gab es angesichts des Geburtsdatums noch nie. Paul Böttcher geht mit diesem Tag generell sehr gelassen um. Ob beide auch an einem 29. Februar geheiratet hätten, da gehen die Meinungen allerdings auseinander. Während es Ehemann Paul nicht ausschließt, ist Ehefrau Gisela skeptisch. "Wir haben 1957 geheiratet. Ob ich es aber an einem 29. Februar getan hätte, ich weiß nicht..." Den 29. Februar mag sie aber trotzdem: "Irgendwie passt das Datum zu meinem Mann. Er ist stur. Wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat, dann muss es auch so sein."