1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Burg
  6. >
  7. Polizei lässt die Puppen spielen

Prävention Polizei lässt die Puppen spielen

Das Polizei-Puppenspielmobil besuchte eine Möckeraner Grundschule. Prävention war das Ziel.

Von Stephen Zechendorf 13.12.2019, 05:00

Möckern l Wir sind heute bei euch, weil wir euch fit für den Straßenverkehr machen wollen“, verkündete gleich zu Beginn die ausgebildete Puppenspielerin Kerstin Wilhelm. Sie und die beiden Polizeibeamten Diana Finsch und Vincent Woska hatten wegen der Vorweihnachtszeit ein der Jahreszeit entsprechendes Stück mitgebracht. Darin erfuhren die Kinder, dass sie besser nicht so nah an einer Straße rodeln sollten, und ein Gehweg nicht zur Schlitterbahn umpräpariert werden darf.

Statt des Kaspers gab es den Peter, eine Großmutter gab es natürlich auch. Und was wäre bloß ein Polizeipuppenspiel ohne Polizisten? Hauptmeister Kupfernagel übernahm diese Rolle.

Seit 25 Jahren schon gibt es das Puppentheater der Landespolizei. Die Puppenbühne ist ein fester Bestandteil der polizeilichen Prävention in der Polizeidirektion Süd mit Sitz in Halle. An 250 Tagen im Jahr sind die Polizisten im ganzen Bundesland unterwegs. „Es gibt etwa 500 Schulen zwischen Arendsee und Zeitz“, erklärt Polizeihauptmeister Vincent Woska: „Daraus ergibt sich eine Dreijahres-Taktung. Wir sind etwa alle drei Jahre wieder an einer Grundschule.“ In Möckern hatten die Puppenspieler zuletzt im Jahr 2015 gestoppt.

Wer glaubt, das muss ja ein feiner Beruf sein, als Beamter den ganzen Tag nur Puppenspielertricks zu machen, der sei daran erinnert, dass die drei Puppenspieler bei ihrer Tour durchs Land an vielen Abenden nicht zu Hause sind. Derzeit sind sie im Jerichower Land unterwegs, waren vor Kurzem erst in Niegripp und Tucheim.

In Möckern hatten die Regionalbereichsbeamten der Polizei den Kontakt zwischen der Grundschule Möckern und dem Puppenspielmobil hergestellt, berichtete gestern der Kontaktbeamte Holger Belitz.

Natürlich schaute auch er sich das Stück seiner Kollegen an. Die Kinder der ersten und zweiten Grundschulklassen waren zu der Aufführung in der Aula zusammengerufen worden.

Ein besonderer Bonus waren bei dem Winterpuppenspiel sicher die Musikeinlagen von Polizeihauptmeisterin Diana Finsch. Die auf der Blockflöte gespielten Weihnachtslieder gaben den Kindern die Möglichkeit, ihre Textsicherheit zu überprüfen und den puppenspielenden Kollegen hinter der Bühne etwas Zeit, das nächste Szenenbild aufzubauen.

Je nach Altersstufe haben die Polizeipuppenspieler verschiedene Stücke einstudiert, dabei wechseln auch die Themenschwerpunkte. Einen Erfolgsnachweis haben die Puppenspieler nicht, aber sie sind überzeugt von der Nachhaltigkeit ihrer Arbeit. So erleben sie es durchaus, dass sie nach drei Jahren an eine Schule zurückkommen und die Viertklässler sich noch genau an das Stück – und an die Lerninhalte – erinnern können, die sie als Erstklässler mit den Handpuppen vermittelt bekamen. Und davon kann so mancher Grundschullehrer nur träumen.