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Protest Badefreunde wollen ihre Oase zurück

Ein Sturm der Entrüstung ist nach Schließung des Theeßener Waldbades losgetreten worden.

Von Bettina Schütze 19.06.2019, 07:00

Theeßen l „Das können wir nicht zulassen. Wir müssen um das Waldbad kämpfen. Es gehört einfach in diese Region und ist ein Aushängeschild“, machte Gudrun Kunze aus Magdeburg im Rahmen des Sommerfestes der Kirchengemeinde Theeßen am Sonntagnachmittag deutlich. „Wo gibt es noch solch ein idyllisches Bad in der Region, das vor allem auch so familienfreundlich ist?“, fragte die Magdeburgerin. Dem Aufruf, sich mit einer Unterschriftensammlung gegen die Schließung des beliebten Waldbades zu wehren, folgten spontan alle Anwesenden. Ortsbürgermeister Dieter Kaupke wurde die Unterschriftensammlung übergeben mit der Bitte, sie an die Stadt Möckern weiterzureichen. In der jüngsten Sitzung des Theeßener Ortschaftsrates unterstützten die Räte den Erhalt des Bades und sicherten ihre Unterstützung zu.

Die derzeitige Eigentümerin aus dem Land Brandenburg, die telefonisch nicht erreichbar war, hatte das Waldbad zum 1. Januar 2017 von den Vorbesitzern aus Bayern gekauft. Es befindet sich also in privater Hand. Zur Wiedereröffnung gab sie vor zwei Jahren an, dass sie es neben ihrer beruflichen Tätigkeit betreiben will. „Es ist eine schöne Beschäftigung, um dem Alltagsstress zu entfliehen“, sagte sie damals. Um die Betreuung der Badegäste ordentlich zu gewährleisten. hatte sie sich extra zur Rettungsschwimmerin ausbilden lassen. Übernommen hatte sie auch zwei Arbeitskräfte aus der Region. Aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit war das Waldbad nur donnerstags, freitags und sonnabends in der Zeit von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Schon das hatte vielen treuen Badegästen nicht gefallen.

Zur Historie: 1993 wurde das Bad zur Verpachtung ausgeschrieben. Seit Mai 1993 wird es privat bewirtschaftet und ist seit 2001 in privatem Eigentum. Angelegt wurde es in den 1960er-Jahren als Naturbad, anstelle einer etwa sechs Hektar großen, feuchten Waldwiese, durchflossen von einem Bach und umgeben von Mischwald und Kiefernforsten mit teilweise 110 Jahren alten, bizarren Randkiefern. Immer noch gibt es reichlich kurz gehaltene Wiesenflächen rund um den zirka einen Hektar großen See. Eingestreute Bäume und der Waldrand sorgen für genügend Schatten. Es gibt Bänke, Toiletten, Umkleideräume und einen Kiosk. .

Die Ufer des Sees fallen sanft ab und sind gut für Kinder geeignet. Ein Teil ist als Nichtschwimmerbereich abgeteilt. Ein 90 Meter langer Steg über den See gewährleistet schnelle Erste Hilfe. Das Bad wurde immer von vielen Besuchern aus Nah und Fern frequentiert. Ist nicht so viel los, sind auch schon mal Eisvogel, Fischreiher und Schwarzstorch sowie Fisch- und Seeadler zu beobachten. Die tiefste Stelle des Sees liegt bei etwa 3,20 Meter

Wie sehen die Bürger die aktuellen Situation des Waldbades? Schreiben Sie uns ihre Meinung oder rufen Sie an: E-Mail: bettina.schuetze@t-online.de oder per Telefon unter 0174/672 29 95 oder per WhatsApp.