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Raser Tempo drosseln, aber wie?

Der ländliche Weg von Landhaus Zeddenick nach Vehlitz beschäftigte den Vehlitzer Ortschaftsrat auf seiner jüngsten Sitzung.

Von Manuela Langner 28.05.2020, 13:21

Vehlitz l Zum Abstandhalten vom Sitzungstisch weiter abgerückt, als es in der Vor-Corona-Zeit der Fall war, tagte in dieser Woche der Vehlitzer Ortschaftsrat. Erstes Thema war gleich das liebe Geld. Bis Ende Juni sind die Ortschaftsräte aufgefordert, ihre Vorhaben für den Haushaltsplan 2021 anzumelden.

Mit der Aufforderung im Schreiben der Stadtverwaltung die Anmeldungen „mit entsprechendem Augenmaß“ vorzunehmen, die im Laufe des Sitzungsabends noch mehrmals erwähnt wurde, hatte Ortsbürgermeister Hartmut Specht (Wählergemeinschaft Vehlitz) so seine Probleme. Zum einen hat seine Ortschaft in den vergangenen Jahren immer Maß gehalten und bei Vorhaben viel Eigeninitiative gezeigt. Zum anderen steht mit der geplanten Sanierung des Dorfgemeinschaftshauses in Vehlitz ein Projekt an, auf das die Ortschaft seit einigen Jahren hofft. Und darüber hinaus meinte der Ortsbürgermeister wohl auch, dass das Augenmaß wegen der schwierigen finanziellen Lage aufgrund der Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie jeder von selbst aufbieten sollte.

Als ein Vehlitzer Vorhaben im kommenden Jahr wurde kurz die Neuverfugung des alten Spritzenhauses am Friedhof angesprochen. Macht das Gebäude, in dem die Ortschaft unter anderem Utensilien für die Dorffeste unterstellt, auf den ersten Blick einen passablen Eindruck, bietet sich beispielsweise auf der Rückseite ein ganz anderes Bild. Etliche Steine sind schon aus der Wand herausgefallen.

Auto- und Fahrradfahrer, die Vehlitz passieren, wird es schon aufgefallen sein. Am Ortseingang fehlt das „Herzlich Willkommen“-Ensemble mit Vehlitzer Wappen. Nicht nur der Blumenkasten war inzwischen zu kaputt für eine erneute Nutzung. Bei den Reparaturarbeiten ist die Idee entstanden, eine Begrüßung zu entwickeln, die die anderen Ortschaften der Einheitsgemeinde übernehmen könnten. Die Idee, die Individualität der Ortschaften mit dem Gedanken der Einheitsgemeinde zu verbinden, begrüßte Stadtbürgermeister Jens Hünerbein (parteilos) grundsätzlich. Allerdings äußerte er auch Bedenken. Auf der nächsten Dienstberatung der Ortsbürgermeister soll das Thema angesprochen werden. „Vehlitz geht den ersten Schritt“, kündigte Hartmut Specht an.

Autofahrer, die aus Nedlitz kommen und nach Vehlitz wollen, sparen merklich Zeit und Kilometer, wenn sie über den ländlichen Weg ab Landhaus Zeddenick nach Vehlitz fahren. Rein theoretisch ist das Befahren des Weges für alle Kraftfahrzeuge verboten. Daran halten sich jedoch wenige. In der erneuten Diskussion der Problematik im Vehlitzer Ortschaftsrat ging es um die Geschwindigkeit, mit der die Autofahrer nach Vehlitz reinfahren. Da in diesem Bereich oft Kinder spielen, ist die Befürchtung groß, dass früher oder später bei einem Unfall ein Kind zu Schaden komme, wie Silvio Brandt (Wählergemeinschaft Vehlitz) anmerkte.

Allerdings wurde noch keine Lösung gefunden, wie die Einfahrt in den Ort abgebremst werden kann. Eine Veränderung des Einfahrtswinkels würde Hartmut Specht vorschlagen. Die Lösung soll möglichst wenig Aufwand bedeuten und auch die Anlieger nicht stören.

Die Autofahrer auf dem ländlichen Weg nehmen auf Fußgänger und Radfahrer keine Rücksicht, wies Mario Langer (Die Linke) hinzu.

Verärgert sind die Ortschaftsräte auch, weil die Abfallwirtschaftsgesellschaft Jerichower Land mit ihren Entsorgungsfahrzeugen den ländlichen Weg benutze. Die schweren Fahrzeuge würden dazu beitragen, dass in den Kurven die Bankette beschädigt werden.

In der Einwohnerfragestunde des Ortschaftsrates sprach Gerald Lücke mehrere Anliegen an. Die fehlenden Verkehrsschilder am Kolkgraben nahm die Stadtverwaltung gleich als Hinweis mit. Bei dem Verschluss per Schranke der Straße zur ehemaligen Ziegelei konnte der Jäger mit Gommerns Bürgermeister eine Lösung finden.