SchmaZ-Reporter gehen der Taschengeldfrage nach
Vor Kurzem führten die beiden SchmaZ-Reporterinnen Darleen Domsgen und Annika Hierl* ein Interview mit Doris Kühne, Teamleiterin der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Jerichower Land in Burg.
SchmaZ-Reporter: Ab wann hat ein Kind das Recht auf Taschengeld?
Doris Kühne: Ein Kind hat keinen Anspruch auf Taschengeld. Das hängt alleine von der familiären Situation ab und ist deshalb offen mit den Eltern verhandelbar. Ich finde, dass das Kind mit Beginn der Schulzeit Taschengeld bekommen sollte.
SchmaZ-Reporter: Wie viel und wie oft sollte ein Kind Taschengeld bekommen?
Doris Kühne: Das ist ganz unterschiedlich und hängt wieder einmal von der Situation der Familie ab. Allerdings ist die Zahlweise sehr wichtig. Ich bin der Meinung, dass ein Jugendlicher Taschengeld in Höhe von 20 bis 30 Euro bekommen sollte. Die Zahlung könnte monatlich oder wöchentlich erfolgen. Meine Empfehlung für die Eltern wäre, dass die Kinder bis zum 10. Lebensjahr ihr Taschengeld wöchentlich und später monatlich erhalten.
SchmaZ-Reporter: Wozu brauchen Kinder Taschengeld?
Doris Kühne: Das Kind wird selbstständiger, macht eigene Erfahrungen, lernt, mit dem Geld umzugehen und sich auszuprobieren. Wichtig ist, dass es dabei Verantwortung übernimmt. Man muss lernen, sich das Geld einzuteilen und zu sparen. Denn das Taschengeld ist kein Spielgeld mehr, sondern echtes Geld bzw. noch Lerngeld. Das Ganze geschieht ohne Kontrolle der Eltern, was es natürlich noch spannender für die Kinder macht.
SchmaZ-Reporter: Sollte das Geld auf ein Konto überwiesen werden, oder ist es besser, wenn man das Geld "bar" auszahlt?
Doris Kühne: Besser ist es, wenn die Gutschrift der Eltern auf ein Girokonto überwiesen wird, da es zurzeit für unter 18-Jährige zwei Prozent Zinsen gibt. Außerdem ist es ganz wichtig, dass man sein Geld immer im Auge behält, was mit Hilfe von Kontoauszügen möglich ist. Dazu kommt auch noch, dass man bis zum 25. Lebensjahr keine Kontogebühren zahlen muss. Liegt das Geld also zu Hause nur rum, wird es nicht mehr, ist es aber auf einem Konto, wächst das Guthaben. Für Kinder bis zum 18. Lebensjahr heißt dieses Girokonto "Konto mit Zukunft".
SchmaZ-Reporter: Und wie sieht es mit einem Sparbuch aus?
Doris Kühne: Ein zusätzliches Sparbuch ist gut, denn dort kann man das, was man für später sparen will, einzahlen. Außerdem wird geraten, regelmäßig Geld vom Girokonto auf das Sparbuch zu zahlen. Das kann übrigens auch automatisch erfolgen. Es ist also sehr praktisch, ein Girokonto und gleichzeitig noch ein Sparbuch zu haben, vor allem für Jugendliche.
SchmaZ-Reporter: Danke für das aufschlussreiche Gespräch.
*Schülerinnen der Klasse 8/1, Roland-Gymnasium Burg