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Schießsport Schützengilde Loburg hat den Bogen raus

Neue Abteilung verzichtet auf Schießpulver und trifft dennoch ins Schwarze / Weitere Mitglieder gerne gesehen

Von Stephen Zechendorf 26.03.2021, 23:00

Loburg

Sonntagnachmittags knallt es öfter mal im Wald zwischen Loburg und Hobeck. Das sind die Schützen am Kugelschießstand der „Schützengilde Loburg von 1432“.

Das feine Zischen und das darauffolgende Plopp nur ein paar hundert Meter weiter am Wurfscheibenstand hört man dagegen kaum. Seit vergangenem Sommer ist das Zischen und Ploppen regelmäßig zu vernehmen. Jeden Sonntagnachmittag zwischen 13.30 und 15.30 Uhr stellen hier Sektionsleiter Gilbert Ringel und weitere Bogenschützen die Zieleinrichtungen und Pfeilfangmatten auf.

Bogenschießen sollte März starten

Noch ist es nur eine Handvoll Bogenschützen, doch immer wieder kommen neue Interessierte vorbei – nicht alle sind Gildemitglieder.

Bereits im März war angedacht, das Bogenschießen in den Schießsport der Gilde aufzunehmen, doch die Corona-Pandemie machte dem Vorhaben zunächst einen Strich durch die Rechnung. Auch jetzt kann der Sportbetrieb nur in kleinen Gruppen stattfinden.

Weit entfernt vom Wettkampfmodus

Wenngleich man laut Aussagen von Gilbert Ringel „noch weit vom Wettkampfmodus entfernt“ ist, so achten die Loburger Bogenschützen doch darauf, dass nach Wettkampfmaßstäben trainiert wird. So wird die Neigung der Zielscheibe auf 20 Prozent eingestellt, die 18-Meter-Distanz zur Scheibe findet man auch im Bogensport-Wettkampf.

Auf dem Wurfscheibenstand im Loburger Wald werden drei Schießstände mit 10, 18 und 30 Metern Distanz eingerichtet.

Am 30-Meter-Stand steht an diesem Sonntag nur einer: Kevin Selle. Für seinen sogenannten Compoundbogen ist die Distanz ein Katzensprung. Ein flaschenzugähnlicher Mechanismus sorgt bei dem Bogen für eine größere Spannenergie, der Pfeil erfährt einen höheren Impuls. Die Konstruktion mit Umlaufrädern und Schnüren sieht eher aus, wie eine falsch gehaltene Armbrust. Gebraucht im Internet habe er den Bogen erstanden, verrät Kevin Selle.

Mischung aus Langbogen und Recurvebogen

Deutlich mehr nach einer Robin-Hood-Waffe sieht der Hybrid-Bogen von Katrin Herrmann aus: Es ist eine Mischung aus Langbogen und Recurvebogen. Die Schützin, die in der Loburger Schützengilde sonst gerne auch mit dem Luftgewehr anlegt, hat sich bewusst für dieses Modell entschieden und dafür eigens ein Fachgeschäft in Genthin aufgesucht.

Sektions-Leiter Gilbert Ringel legt dagegen mit dem fast schon klassischen Recurvebogen an – allerdings mit einem Linkshändermodell.

Ganz wichtig ist die Disziplin am Stand

Ganz wichtig beim Übungsbetrieb ist die Disziplin. Wer seine Pfeile verschossen hat, darf nicht einfach zur Zielscheibe marschieren. Die anderen könnten noch Pfeile im Köcher haben.

Pfeil und Bogen gehören rechtlich betrachtet übrigens nicht zu den Waffen, sondern zu den Spiel- und Sportgeräten. Dennoch sollte man im Umgang mit Pfeil und Bogen einiges beachten. Besser ist es, auf einem gesicherten Privatgrundstück den Bogen zu spannen. Dabei muss gewährleistet sein, dass niemand zu Schaden kommen kann. Insofern sind Schießstände wie der Loburger ideal. Gilbert Ringel lädt Interessierte ein, dort vorbei zu kommen.

Wegen der aktuellen Personenbegrenzung auf dem Schießstand empfiehlt sich die Anmeldung unter 0176/ 747?901?06 oder per E-Mail an hafa94751@gmail.com.loburg.net