Sieben neue Bundesbürger im Jerichower Land

Sieben Bürger aus dem Jerichower Land sind seit gestern offiziell Deutsche. In einer Zeremonie wurden sie im Landratsamt in Burg eingebürgert - darunter Exportmanager, Produktionshelfer und Studenten.

Burg. "Sie alle haben die deutsche Sprache erlernt, sich mit unserer Rechtsordnung auseinandergesetzt und sind dadurch vollkommen integriert", sagte Landrat Lothar Finzelberg gestern in seiner Eröffnungsrede im Landratsamt. Damit sprach er unter anderem Doan Thi Thu Hang an. Die 18-Jährige wurde in Magdeburg geboren und hat gerade ihr Abitur am Burger Roland-Gymnasium absolviert. Als nächstes möchte sie studieren. "Am liebsten BWL oder VWL", so die Schülerin mit vietnamesischen Wurzeln. Als Monika Scheffler von der Ausländerbehörde Doans Namen aufrief, stand sie auf und sprach folgende Worte nach: "Ich erkläre feierlich, dass ich das Grundgesetz und die Gesetze der Bundesrepublik Deutschland achten und alles unterlassen werde, was ihr schadet." Daraufhin drückte Landrat Finzelberg ihrer Einbürgerungsurkunde seinen Stempel auf. Von diesem Moment an ist es amtlich: Doan ist in ihrer Familie die erste, die einen deutschen Pass hat - mit Ausnahme von ihrem kleinen Bruder, der sie begleitete. Er trägt neben der deutschen aber auch die vietnamesische Staatsangehörigkeit.

Ebenfalls eingebürgert wurden Monica Antonia Kleber und ihre achtjährige Tochter Karen Lisselot. Die aus der Dominikanischen Republik stammende Produktionsarbeiterin lernte ihren Ehemann, Reinhard Kleber, 2001 kennen, als dieser Urlaub in ihrer Heimat machte. Von da an bekam sie jedes Jahr Besuch aus Deutschland, bis sich das Paar am 3. August 2005 in der Dominikanischen Republik das Ja-Wort gab. Seitdem wohnen die Eheleute zusammen mit Karen Lisselot in Möser. Doch für die heute Achtjährige war es anfangs nicht leicht in dem fremden Land. "Sie kam mit zwei Jahre hier her. In dem Alter hatte sie schon die spanische Sprache im Kopf. Es war also schwer für sie, Deutsch zu lernen", erklärt Reinhard Kleber. Inzwischen hat sich Karen Lisselot aber gut eingelebt. "Ich finde es sehr schön in Deutschland", berichtet sie.

Im Jerichower Land werden jedes Jahr durchschnittlich 15 Menschen eingebürgert. Bewerber müssen zunächst einen formalen Antrag stellen und weitere Qualifikationen vorweisen können. Unter anderem müssen Kandidaten einen Einbürgerungstest und den Deutschtest "Zertifikat Deutsch B1" bestehen. "Außerdem dürfen sie nicht vorbestraft sein und müssen einen Job vorweisen können", erklärt Monika Scheffler von der Ausländerbehörde.