CDU-Kreisverband Jerichower Land organisiert Sommerfest / Webel will 2014 wieder hier feiern Solange es noch geht: Christdemokraten des Landes feiern in Schloss Wendgräben
Die CDU des Landes Sachsen-Anhalt hat am Freitagabend in Schloss Wendgräben ihr diesjähriges Sommerfest gefeiert. Fast 400 Gäste kamen zu der Veranstaltung, darunter auch Mitglieder des Kabinetts.
Wendgräben l "Petrus meint es gut mit uns als Christen", rief Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel den Gästen zur Eröffnung vor der beeindruckenden Schlossfassade zu. Was der Minister weiter in seinen Begrüßungsworten ansprach, ließ aufhorchen: Webel eröffnete die Aussicht darauf, dass es nicht die letzte Sommerfeier der Landes-CDU in Schloss Wendgräben gewesen sein könnte: "Die Konrad-Adenauer-Stiftung wird das Schloss frühestens zum Jahresende 2014 verkaufen, daher ist es schön, dass wir heute noch einmal hier feiern können und auch im Jahr 2014 nochmal."
Die Leiterin der Bildungsstätte, Alexandra Mehnert, nahm diese Vorbestellung sicher gerne zur Kenntnis. Sie bestätigte aber auch, dass sich nichts an den Plänen der CDU-nahen Konrad-Adenauer-Stiftung geändert habe, das Schloss als bisheriges Zentrum der Politischen Bildung zu verkaufen.
Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff würdigte Schloss Wendgräben als "Traditionsstätte", die nach Verzögerungen bei den Verkaufsverhandlungen "ein Jahr geschenkt bekommen habe". Wie die Volksstimme berichtete, will sich die Konrad-Adenauer-Stiftung aus Gründen der Rentabilität von der Edel-Immobilie trennen. Am Freitag allerdings sorgten die Partygäste dafür, dass die Zimmer im Schloss belegt waren.
Gründe zum Länger-da-bleiben boten sich reichlich. Neben Live-Musik gab es eine Feuershow, später ein Feuerwerk sowie Führungen durch das Schloss von Vertretern der ehemaligen Besitzerfamilie von Wulffen und von Mitgliedern des Freundeskreises Schloss Wendgräben.
Motivation für den Wahlkampf
Zu den prominentesten Gesichtern des Abends zählten die Minister fürs Innere, Holger Stahlknecht, und für Landwirtschaft, Dr. Hermann Onko Aeikens. Unter den Gästen fanden sich natürlich auch zahlreiche Lokalpolitiker aus der Region. Zu den Mitgliedern der CDU-Ortsverbände etwa aus Möckern, Stegelitz oder Gommern und Dannigkow gesellten sich auch befreundete politische Gruppen, wie die BCU aus Loburg.
Laut Aussagen von Markus Kurze hatte allein der Kreisverband Jerichower Land als Gastgeber über 120 Karten verkauft. Die Veranstaltung wurde durch die Eintrittskarten sowie Sponsoren finanziert, so Kurze. Er bezeichnete das diesjährige Sommerfest als Motivation und Stärkung für den bevorstehenden Wahlkampf auf Bundestagsebene. Auf die anstehenden Wahlen im September und die Kommunalwahlen im Jahr darauf gingen auch Thomas Webel und Reiner Haseloff ein: Man wolle stärkste Kraft in Sachsen-Anhalt bleiben, formulierte Webel und sein Vorgesetzter Haseloff gab an, dass es im Bund auch mit einer großen Koalition weitergehen könnte.
Shuttle-Service eingerichtet
Auf welchem Wege auch immer die Christdemokraten künftig eine Regierungsbeteiligung ansteuern können - wie es nach Schloss Wendgräben ging, war schon ab den umliegenden Ortschaften deutlich ausgeschildert gewesen.
Die Gastgeber hatten sogar einen Shuttle-Service eingerichtet, um das Schlosspark-Gelände und den nahegelegenen Ort Wendgräben von den Fahrzeugen der Gäste freizuhalten. Dadurch jedoch dürfte manch einflussreicher Politiker nicht bemerkt haben, in welch erbärmlichem Zustand sich die Wendgräbener Ortsdurchfahrt und die Zufahrt zum Bildungszentrum befinden.