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Spielplatz Spielplatznotstand in Möckern

Möckerns Bürgermeister Detlef Friedrich ruft für den „Spielplatznotstand“ aus. Es gab Kritik am Zustand und Standort der Spielplätze.

Von Stephen Zechendorf 27.10.2019, 06:00

Möckern l „Die Eltern der Grundschule Möckern kritisieren den Zustand des Schulhofes und die fehlende Abgrenzung zum Park“, fasste Detlef Friedrich die Stimmung an der Grundschule Schloss Möckern in der jüngsten Sitzung des Hauptausschusses zusammen. „Die Eltern sind inzwischen soweit, vor der Stadtverwaltung demonstrieren zu wollen“, so Möckerns Ortschef weiter.

Auf dem Gelände der Grundschule im Schloss Möckern gammeln seit Jahren Holzstümpfe und Balken vor sich hin. Was einst eine tolle Spielanlage war, hat seinen Charme verloren. Unattraktiv ist auch der Bauzaun, der den Schulhof vom Schlossgraben abtrennen soll – es wegen der großen Lücken aber nicht tut.

Am von Schilf überwucherten Ufer sollte nach Vorstellung des Hortes längst ein Wasser-Matschspielplatz entstehen. Eine historisch anmutende Handpumpe ragt aus dem Gestrüpp. Geld für diese Spiel-Anlage sowie die gesamte Neugestaltung des Schulhof-Geländes steht schon länger im Haushalt. „Aber es passiert einfach nichts“, kritisiert Detlef Friedrich. Der Grundschulförderverein habe sich bereit erklärt, an der Gestaltung mitzuarbeiten.

Seit dem Jahr 2006 liegt das Thema im Rathaus auf dem Tisch, weiß auch Holger Maier, Hauptamtsleiter und stellvertretender Stadtbürgermeister für den erkrankten Frank von Holly: „Ich weiß, dass der Bürgermeister dieses Thema ausschließlich alleine bearbeitet. Mehr kann ich dazu nicht sagen“, erklärt Maier in der Sitzung des Haupt- und Finanzauschusses. Auch er halte den aktuellen Zustand des Geländes für „bedenklich“. Es sei wahrscheinlich die „einzige öffentliche Einrichtung ohne ordentliche Umzäunung“.

Das kritisiert auch der Ortsbürgermeister Detlef Friedrich: Diese Tatsache würde einerseits ermöglichen, dass sich Kinder während der Pausen entfernen können, und andererseits der Spielplatz zu jeder Zeit uneingeschränkt zu betreten ist. In der Vergangenheit hatte es öfter Beschwerden über nächtliche Besuche Jugendlicher und die Vermüllung des Spielplatzes gegeben.

Ohnehin ist die Wasser-Matsch-Anlage nicht ganz unumstritten. Neben Fragen der Gefährdung der Kinder tun sich angesichts der Nähe zum Schloss, Teehaus und Schlosspark auch denkmalschutzrechtliche Fragen auf.

Auch der Spielplatz im – oder besser hinter – dem Wohngebiet Pfingstwiesen mag weder die Möckeraner Kinder noch den Ortschaftsrat so recht begeistern. „Er befindet sich am falschen Ort“, ist sich Detlef Friedrich sicher. Dazu käme eine nicht ausreichende Pflege durch die Stadtverwaltung. Scherben und Müll an den Sitzbänken machen den Platz wenig attraktiv.

Auch der Zustand der Skateranlage zwischen der Kindertagesstätte „Birkenhain“ und den Garagen der Waldstraße gab in der jüngsten Ortschaftsratssitzung Anlass zur Kritik: Scherben und Müll einerseits, vom Einsturz bedrohte Holzwände am Kleinfußballfeld andererseits, bemängelte Ratsmitglied Lothar Weinert. „Keiner fühlt sich verantwortlich, es gibt kein Konzept“, klagt Ortschef Friedrich. Inzwischen wurde die labile Holzwand stabilisiert.

Der Ortschaftsrat Möckern spricht sich für einen neuen, zentral gelegenen Spielplatz für Möckern aus. Wo der liegen könnte, ist noch offen. Im Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 sind nach aktueller Lage 81 000 Euro für Spielgeräte eingeplant. Der Preis für eine Kletterturm-Kombination liegt bei etwa 9000 Euro.