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Polizei Staatsanwalt klagt Geschäftspartner an: Mord an CDU-Politikerin aus Biederitz aufgeklärt

Der Mord in Mögelin (Havelland) an der Ex-CDU-Kommunalpolitikerin im Jerichower Land und  Wirtin der Biederitzer Gaststätte "Gänsekrug" Ute P. ist aufgeklärt, so die Staatsanwaltschaft.

Von Bernd Kaufholz Aktualisiert: 27.4.2021, 15:24
Der Tatort in Mögelin (Havelland).
Der Tatort in Mögelin (Havelland). Foto: Julian Stähle

Biederitz/Mögelin. Der Mord in Mögelin (Havelland) an der Ex-CDU-Kommunalpolitikerin im Jerichower Land und langjährigen Wirtin der Biederitzer Gaststätte "Gänsekrug" Ute P. ist aus Sicht der Staatsanwaltschaft aufgeklärt. Die 1. Große Strafkammer am Landgericht Potsdam sucht, nachdem die Anklage gegen einen 54-Jährigen erhoben wurde, nach einem Prozesstermin.

Angeklagt ist ein Mann, mit dem Ute P. Grundstücksgeschäfte gemacht hatte. Zur Absicherung der Transaktionen soll die damals 57-Jährige den Betreffenden als Begünstigten ihrer hohen Risikolebensversicherung bestimmt haben. (Individualversicherung, die im Falle des Todes der versicherten Person den im Vertrag begünstigten Personen die vereinbarte Summe auszahlt. Als Begünstigte können auch Geschäftspartner, Unternehmen, Vereine usw. bestimmt werden).

War es "Mord aus Habgier"?

Diese Begünstigung könnte das Motiv für den "Mord aus Habgier" gewesen sein. Nach Volksstimme-Informationen soll der 54-Jährige einen Osteuropäer angeheuert haben, der in seinem Auftrag die Tat am 10. Februar 2018 begangen haben soll. Um wen es sich dabei handelt, ist bis heute nicht bekannt.

Die Polizei hatte nach dem Mord eine zwölfköpfige Ermittlungsgruppe gebildet. Ute P., die zuletzt in einer Premnitzer Bäckerei gearbeitet hatte, war selbst Jägerin gewesen, eine Waffe war allerdings am Tatort nicht gefunden worden.

Am Tattag gegen 20 Uhr hatten Bewohner eines Hauses am Ortseingang von Mögelin die Polizei alarmiert, weil auf einem nahen Feldweg längere Zeit ein silbermetallicfarbener Ford parkte. Ermittler entdeckten in dem Fahrzeug eine leblose blonde Frau – erschossen.

Ute P. hatte sich im Sommer 2017 von Biederitz nach Mögelin, einem Ortsteil von Premnitz, abgemeldet.
In ihrem Heimatort an der Stadtgrenze zu Magdeburg hatte die Frau zu DDR-Zeiten einen gut gehenden Getränkestützpunkt. Später machte sie aus der Bierverkaufsstelle eine Gaststätte – den „Gänsekrug“. Doch den musste P, die seit ihrer Scheidung in den 1990er Jahren mehr oder weniger allein lebte, schrittweise aufgeben.

Ute P. saß jahrelang im Gemeinderat

Ute P. engagierte sich jahrelang für die CDU im Gemeinderat. Mitte 2017 bat sie den Bürgermeister um ein Gespräch und teilte mit, dass sie aus Biederitz wegziehen und ihr Mandat zurückgeben werde.
In der brandenburgischen Kleinstadt wollte sie sich mit ihrem neuen Lebenspartner – einem Berufssoldaten – eine neue Existenz aufbauen. Auf einem ehemaligen GST-Gelände in Mögelin planten sie einen Pferdehof mit Hotel.

Nach Volksstimme-Informationen befindet sich der Angeklagte bis zum Prozess auf freiem Fuß, weil es keine Haftgründe gibt.