Stallpflicht aufgehoben

Burg/Genthin l Endlich: Hühner, Enten und das andere Geflügel darf jetzt wieder an die frische Luft. Der Landkreis hat am Mittwoch mit einer offiziellen Mitteilung die Stallpflicht aufgehoben. Seit der Vorwoche galt eine teilweise Aufhebung dieser Anordnung, die mehrfach heftige Kristik auslöste. Demnach mussten die Tiere in etlichen Orten stellenweise in den Stallungen bleiben, während es einige Straßen weiter raus durfte. Dies galt unter anderem in Genthin und Parchen.

Das Jerichower Land folgt damit dem landkreis Stendal, der den Geflügelbesitzern die Freilandhaltung ihrer Tiere bereits ab Dienstag erlaubte.

Im Landkreis gab es im Winter acht Fälle von toten Wildvögeln, die den gefährlichen H5N8-Virus in sich trugen. Die Stallpflicht galt seit Mitte November. Bei Möser musste im Dezember der komplette Bestand eines Gefügelbetriebes, rund 9500 Enten, getötet werden. Der letzte Fall stammt vom 3. März: ein toter Bussard bei Niegripp.

Das Vogelgrippe-Virus H5N1 hat weltweit bereits Millionen Vögeln das Leben gekostet, erklären die Experten aus verschiedenen Studien. Die Tiere starben oder wurden notgeschlachtet, damit sich die Seuche nicht ausbreitet. In Asien und in der Türkei sind Medienberichten zufolge schon Menschen an der Krankheit gestorben - sie hatten sich bei Geflügel angesteckt.

Wasservögel wie Enten und Schwäne können Influenzaviren in sich tragen, ohne dass diese besonders aggressiv in Erscheinung treten. Oft leben diese Tiere mit den Viren, ohne selbst geschädigt zu werden.

Bei einer Übertragung auf Nutzgeflügel wie Hühner oder Gänse kann es vorkommen, dass relativ harmlose Vogelgrippe-Viren zu aggressiven Formen mutieren, die Tiere töten und sich hochgradig ansteckend schnell verbreiten. Dann spricht man von einer Geflügelpest.

Momentan wird mit dem Begriff „Vogelgrippe“ das aggressive H5N1-Virus bezeichnet, das seit 2003 zunächst in Asien grassierte.