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Ein Ökologisches oder Soziales Jahr kann bei der Berufswahl helfen Tim Vollenschaar will Tierpfleger werden: Als Freiwilliger sammelt er Erfahrungen

Von Franziska Ellrich 11.04.2013, 03:17

Füttern, Ausmisten, Gassi gehen - Tim Vollenschaar hat den ganzen Tag mit Tieren zu tun. Der 17-Jährige macht sein Freiwilliges Ökologisches Jahr im Burger Tierheim. Dort wird bereits ein Nachfolger für seinen Posten gesucht. Aber auch im sozialen und kulturellen Bereich gibt es Freiwilligendienste.

Burg l Tim Vollenschaar ist mit Tieren aufgewachsen. Auf dem Hof seiner Eltern in Bergzow kümmerte er sich um Kaninchen, Hamster und zog sogar eine Elster groß. Heute nennt er eine Vogelspinne und zwei Welsh-Terrier sein eigen. Gassi gehen kann der 17-Jährige mit den Beiden allerdings nur noch am Wochenende. Unter der Woche wohnt Tim Vollenschaar in einer Pension im Burger Stadtteil Schartau. Mit Tieren ist der Jugendliche trotzdem neun Stunden am Tag umgeben.

Denn Tim Vollenschaar macht ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) im Burger Tierheim. "Ich wollte von klein auf etwas mit Tieren machen", erinnert sich der 17-Jährige. Diesen Traum haben viele, aber durch seinen Ehrgeiz ist Tim Vollenschaar fast am Ziel. In seinem Arbeitsalltag lernt er bereits jetzt alles, was als Tierpfleger wichtig ist. Für diesen Ausbildungsberuf will sich Tim Vollenschaar nach dem Freiwilligendienst bewerben. Im August ist sein Jahr rum.

"Ich unterhalte mich sehr viel mit den Tieren."

Daran will der ehemalige Schüler mit Sekundarschulabschluss noch gar nicht denken: "Die Tiere und die Mitarbeiter sind mir sehr ans Herz gewachsen." Den Großteil seiner Arbeitszeit verbringt Tim Vollenschaar bei den größeren Tieren im Freigehege.

Kaum öffnet der 17-Jährige das Tor stehen die Ponys und Ziegen Schlange, um sich sowohl ein paar Möhren als auch ihre Streicheleinheiten abzuholen. Das blinde Pony weicht dem FÖJler nicht mehr von der Seite. Der redet beruhigend auf das Tier ein: "Es gibt Tage, an denen spreche ich mehr mit den Tieren als mit meinen Kollegen."

Danach sind die Wildschweine mit ihrer Fütterung dran. Auch einen Sack mit frischem Stroh hat Tim Vollenschaar für die Vierbeiner dabei. Dafür wirft er den starken Schweinen erst ihr Futter über den Zaun. Während die drei mit Fressen beschäftigt sind, klettert er mutig über den Zaun, um in Windeseile das Stroh zu verstreuen: "Man muss auch mal seine Ängste überwinden können."

Und schon ist der Bergzower unterwegs zu seinen drei speziellen Pflegehunden, die er täglich ausführt. Nach dem Mittagessen kümmert der Freiwillige sich dann noch um das Wildkatzengehege. "Ich bin abends manchmal ganz schön erschöpft", gibt Tim Vollenschaar zu. Obwohl seine Kumpels sagen, er solle doch etwas Richtiges lernen, weiß der 17-Jährige genau, warum er hier ist.

Ihm liegt es daran, den oft Leid geplagten Tieren ein wenig Fürsorge zu geben: "Ich zeige das zwar nicht, aber mir tun die armen Tiere, wenn sie zu uns kommen, oft sehr leid." Was das betrifft, würde man als Freiwilliger in einem Tierheim immer mal wieder Extremsituationen erleben. "Unsere Schweine wurden aus furchtbaren Verhältnissen gerettet, mehr als 30 Tiere standen dicht aneinander gedrängt, ohne Unterschlupf", erzählt Tim Vollenschaar.

"Das ist die beste Vorbereitung auf den Beruf."

Trotz dieser Erfahrungen würde er seinen derzeitigen Arbeitsplatz niemals gegen einen Schreibtisch im Büro eintauschen: "Hier kann ich so viele praktische Erfahrungen für meinen weiteren Berufsweg sammeln." So ein Freiwilliges Jahr sei jedem zu empfehlen. Mit den 270 Euro Taschengeld pro Monat kommt Tim Vollenschaar gut zurecht. Auch für das gemietete Zimmer gibt es noch einen kleinen Zuschuss.

In der nächsten Woche fährt der FÖJler zu einem der fünf Begleitseminare pro Jahr. "Dort erfahren wir eine Menge über ökologische Themen wie das Sparen von Wasser oder Strom", erklärt der 17-Jährige. Die Sitzbänke teilt er sich dann mit 40 anderen FÖJlern aus der gesamten Bundesrepublik. Schnell hat Tim Vollenschaar dabei neue Freunde gefunden: "Was ich vermisse ist das Fleisch, die Versorgung ist nur vegetarisch."

In den kommenden Monaten steht sein Abschlussprojekt an. Dafür wird Tim Vollenschaar eine Collage für den Aufbau eines Hundetrainingsplatzes entwerfen.