Aus lebensbedrohlicher Gefahr gerettet Übung: Feuerwehr in Gommern verhindert Abbrennen der Versammlungsstätte und birgt Personen aus Feuer
Kurzer Schreck am Dienstag: Feuerwehreinsatz erweist sich als Großübung. Anhand eines anspruchsvollen Einsatzszenarios an der Versammlungsstätte am Volkshaus übt Feuerwehr für den Ernstfall.

Gommern - Als am Dienstag gegen 18 Uhr die Pieper der Kameradinnen und Kameraden der Gommeraner Feuerwehr losgingen, dachten sie noch, es würde sich lediglich um einen kleineren Einsatz handeln. In der Erstalarmierung hieß es, aus dem Sanitärbereich der Versammlungsstätte am Volkshaus würde es eine kleinere Rauchentwicklung geben.
Nicht verwunderlich, dass daher nur wenige Minuten später lediglich ein Löschfahrzeug mit sechs Mann Besatzung am Einsatzort eintraf. Doch dann offenbarte sich ihnen das tatsächliche Ausmaß: Flammen schlugen durch das Dach des Sanitärbereichs, die gesamte Versammlungsstätte drohte, dem Feuer zum Opfer zu fallen. Hinzu kam starker Wind, der Funken hinüber zum Jugendclub trug. Auch dieses Gebäude war stark gefährdet, Feuer zu fangen. Am schlimmsten jedoch: 100 Personen befanden sich bei einer Veranstaltung in der Versammlungsstätte.
Umgehend wurden alle Wehren der Einheitsgemeinde nachalarmiert, ebenso Polizei, Rettungssanitäter und Notärzte. Es drohte ein sogenannter Massenanfall von Verletzten, bei der eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden muss.
Zwei Personen vermisst
Die feiernden Personen hatten die Versammlungsstätte schnell verlassen. Einige kollabierten, wurden erstversorgt. Schnell war jedoch klar, dass zwei Personen vermisst werden, sie sich noch im Gebäude befinden.
Atemschutzgeräteträger suchten das Innere des Gebäudes ab und konnten die Vermissten retten, ehe Teile des Dachstuhls einbrachen. Ebenso wurde ein Jugendlicher vom Dach des Jugendclubs gerettet. Dank umgehend eingeleiteter Löschmaßnahmen konnte ein Übergreifen der Flammen auf den Jugendclub als auch auf den restlichen Teil der Versammlungsstätte verhindert werden.
Nach knapp anderthalb Stunden war der Einsatz vorüber - ein Einsatz, der eine Großübung war. Knapp 50 Kameradinnen und Kameraden gingen an ihre Belastungsgrenzen, um die Übung erfolgreich abzuschließen.
„Die Übung lief vom Grunde her sehr gut“, so Jens Hünerbein, Gommerns Bürgermeister und zudem Oberbrandmeister bei der Freiwilligen Feuerwehr Gommern, der die Großübung leitete. „Wir haben an der einen oder anderen Stelle Ecken und Kanten festgestellt, ebenso Verbesserungspotenzial beim Funk. Aber genau dafür sind solche Übungen da, um Handlungsabläufe für den Ernstfall zu optimieren.“




