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Veranstaltungsverbot Der Sommer der Absagen

Keine Großveranstaltungen bis Ende August in Burg und Genthin. Ein Sommer ohne große Kultur- und Sportevents steht bevor.

Von Mike Fleske 17.04.2020, 01:01

Burg/Genthin l Corona lässt den Veranstaltungskalender der Sommermonate wackeln. Erste Verantwortliche ziehen bereits jetzt Konsequenzen. Bei uns sind alle Veranstaltungen bis Ende Juni abgesagt, erklärt Maraike Schichold vom Fachbereich Kultur und Tourismus der Stadt Burg. Wie es danach weitergehe, würde sich entscheiden, wenn sich Land und Landkreis mit entsprechenden Richtlinien an die Kommunen wenden. „Wir müssen uns immer an die Vorgaben halten und diese umsetzen.“

Ein deutliches „Wir sagen ab“ kommt bereits von privaten Veranstaltern. So gibt es im Sommer 2020 keine Parchener Rocknacht. „Wir müssen in diesem Jahr auf diese Veranstaltung verzichten“, sagt Veranstalterin Heike Gentz. Ob es irgendwann einen Nachholtermin für das zweitägige Konzert, möglicherweise in abgespeckter Version, geben wird, konnte sie noch nicht sagen. Auch auf das Stelldichein der schönen Oldtimer beim 7. OMBLL-Treffen müssen die Genthiner in diesem Jahr auch verzichten. „Es wäre falsch, jetzt noch eine Veranstaltung zu planen und Geld auszugeben, wenn wir sie ohnehin nicht durchführen können“, sagt Veranstalter Timo Ludwig.

Die DLRG-Ortsgruppe Genthin wird keine Sportler auf die Triathlon-Strecke in Zabakuck schicken. „Wir haben bei der Veranstaltung mittlerweile ein Niveau erreicht, das wir aufgrund der derzeitigen Situation in diesem Jahr nicht bieten können“, sagt Organisationschef Elko Bernau. Weder die Sportler noch das Organisationsteam könnten sich im ausreichenden Maße vorbereiten. „Außerdem können wir die Sicherheitsabstände im Wettkampf ohnehin nicht gewährleisten“, bedauert Bernau.

Nachdenklich zeigt sich Kathrin Flecken vom Jugendweiheverein. „Wir müssen abwarten, welche Auflagen es für Festverantaltungen gibt“, sagt sie. Allerdings glaube sie nicht, dass es eine würdevolle Durchführung der Veranstaltung geben könne, wenn 1,50 Meter Sicherheitsabstand gewährleistet werden müssen. „Aber die Jugendweihe wird es geben, wenn nicht in diesem dann im nächsten Jahr“, ist sie sich sicher. Ein Abwarten gibt es derzeit auch bei Stefan Ohle in Paplitz. Der dortige Sportclub wollte eigentlich am ersten Juliwochenende das traditionelle Kleinfeld-Fußball-Sommerturnier ausspielen. „40 Mannschaften aus ganz Deutschland haben sich angemeldet und die stehen in den Startlöchern“, sagt Ohle. Allerdings habe er Verständnis für Sicherheitsauflagen und sein Verein werde sich daran halten. „Wir sind im Gespräch mit dem Landkreis und lassen uns beraten“, sagt er, in der Hoffnung die Veranstaltung retten zu können.

Veranstaltungen und Aktionen retten möchte auch Bernd Witt, Geschäftsführer des Klosters Jerichow. „Der Termin 31. August hat uns getroffen wie eine Keule“, sagt er. „Wir sind im Moment nur im Notbetrieb, halten den Klosterbereich instand und würden gern wieder öffnen.“ Doch im Moment droht dem Kloster ein Sommer ohne Einnahmen. Denn ab Mai wäre mit den Sommermusiken, dem Gastspiel des MDR-Musiksommers, Freiluftveranstaltungen und Brennerabenden eigentlich die Hochphase des Jahres. Auch die Fortsetzung der noch neuen Reihe „Jazz im Kloster“ im August droht nun zu kippen. Dabei sind Gastspiele von Till Brönner, Dieter Illg und Magnus Lindgren geplant. Im Kloster wartet man nun ebenfalls auf die Vorgaben von Land und Kreis.