Beliebtes Fischerfest in Wüstenjerichow erlebt seine 25. Auflage Viele Gäste feiern mit Heimatverein
Das 25. Fischerfest in Wüstenjerichow erstrahlte in leuchtendem Glanz. Dazu trugen auch die hochsommerlichen Temperaturen bei. Viele Besucher aus Nah und Fern fanden am Sonnabend wieder den Weg in das kleine 130-Seelen-Örtchen.
Wüstenjerichow. Auf nunmehr ein Vierteljahrhundert Fischerfest blickte am Wochenende der Heimatverein Wüstenjerichow. Davon waren auch die monatelangen Vorbereitungen geprägt. Schließlich wollte man zum Jubiläum den Besuchern wieder ein ansprechendes Programm bieten.
Begonnen hatte vor 25 Jahren alles damit, dass die Kameraden der freiwilligen Feuerwehr den Dorfteich reinigten. Als Dankeschön erhielten sie dafür die Fische, die sich nach dem Abfischen im Netz befanden, ist in der Chronik nachzulesen. Die Arbeit wurde mit einer Feier beendet und jedes Mitglied der Feuerwehr zahlte zehn DDR-Mark in die Kasse ein, um die Feier zu finanzieren. Dies war der Grundstein für die Fischerfeste.
Das Abfischen des Dorfteiches wurde seitdem zum Auftakt eines jeden Fischerfestes. Mit der Zeit wurden die Fische auch an interessierte Bürger verkauft. So auch am Sonnabend, als zu noch früher Stunde am Tag eine Vielzahl an Zuschauern das Spektakel verfolgte.
Als sich im Laufe der Jahre die Besucherzahlen stetig erhöhten, ging man dazu über, zur Kostendeckung Eintritt zu kassieren. Das Programmangebot war noch klein und die Feuerwehrkameraden grillten im Park noch selbst für die Besucher und verkauften Getränke. Die Frauen verkauften den Kaffee und ihren selbstgebackenen Kuchen. Auch die auf dem Truppenübungsplatz Altengrabow stationierten russischen Soldaten unterstützten in den Anfangsjahren die Feuerwehrkameraden.
Anderer Charakter
Erst nach der Wende 1989 entwickelte sich dann das Fischerfest zu einem fröhlichen und bunten Volksfest, wie es auch am Wochenende wieder zu erleben war. Zahlreiche Sponsoren, Einwohner und Unterhaltungskünstler unterstützen seit vielen Jahren nun die beliebte Veranstaltung.
Um auch Abwechslung in die Programme zu bekommen, sind ehemalige Stammgäste durch andere ersetzt wurden. Waren es früher die Original Fienerländer Musikanten aus Tucheim oder Clown Edwin aus Magdeburgerforth, die die Besucher nach Wüstenjerichow lockten, so sind es heute beispielsweise das Sax‘n Anhalt-Orchester und DJ Grandpa, die die Besucher in ihren Bann ziehen. Zum "Urgestein" gehört DJ Gerald Schmidt aus Drewitz mit seiner Disco. Gern gesehen werden auch die Schauübungen der Feuerwehren. An diesem Wochenende waren die Wehren aus Wüstenjerichow, Küsel, Dörnitz und Tucheim daran beteiligt.
Bis 1998 war die Feuerwehr im Zusammenwirken mit dem VEB Binnenfischerei Veckenstedt und später mit dem Fischereibetrieb Uwe Marx für die Vorbereitung und Durchführung der Fischerfeste zuständig. 1999 übernahm dies die Familie selbst, ehe sich im Jahr 2000 der Heimatverein dieser Aufgabe annahm. Gemeinsam mit der Feuerwehr, der Gemeinde, dem Fischereibetrieb und der Gaststätte strebt der Heimatverein danach, die Tradition des Fischerfestes zu wahren.
Erstmals zum 19. Fischerfest organisierten Jugendliche des Ortes eine Spiel- und Bastelstraße, die von da an nicht mehr aus dem Programm wegzudenken ist.
In jedem Jahr sind immer wieder neue Ideen, Aktivitäten und Anregungen gefragt, um ein abwechslungsreiches Programm präsentieren zu können. Dass dies den Organisatoren auch zum Jubiläumsfest gelungen ist, belegen die hohen Besucherzahlen.