Einwohner wählen am Sonntag neue Mitglieder in das bestehende Gremium Vier Nedlitzer wollen Ortsrat komplettieren
Am Sonntag wird in Nedlitz gewählt. Die Einwohner sollen neue Mitglieder des Ortschaftsrates wählen, welche das Gremium ergänzen sollen. Vier Kandidaten stehen zur Wahl, alle treten für die Freie Wählergemeinschaft Nedlitz an.
Nedlitz l Nur noch vier Mitglieder zählt der Ortschaftsrat in Nedlitz. Das sind zu wenige, denn eigentlich sollten es laut Satzung der Stadt Gommern insgesamt neun Mitglieder sein. Durch den Tod von Dr. Hartmut Gunkel und die Mandatsniederlegung von Christian Weimann verlor der Ortschaftsrat im vergangenen Jahr zwei Mitglieder und fiel damit unter die kritische Anzahl von sechs Räten (zwei Drittel). So viele Mitglieder hatte der Rat bislang. Der Grund, warum es sechs und nicht neun Mitglieder waren, lag an einer Wahlregelung bei der Ortschaftsratswahl 2009. Christine Becker war als Einzelkandidatin angetreten und konnte mit 374 Stimmen so viele Stimmen auf sich vereinen, dass sie gleich vier Plätze im Gremium belegte. Einen konnte sie nur besetzen, die andere blieben frei.
Auch die freien Plätze könne bei der Ergänzungswahl nun durch neue Mitglieder besetzt werden, erklärte Cornelia Fritsch, Leiterin des Hauptamtes und in der Einheitsgemeinde für Wahlen zuständig. Vier Bewerber gibt es für insgesamt fünf freie Sitze.
Kandidat Werner Meyer ist 61 Jahre alt und Pensionär. "Ich bin aktiv und will es weiter bleiben. Ich möchte Nedlitz mitgestalten", sagt der ehemalige Polizeibeamte, der unter anderem in der Nedlitzer Heimatstube organisiert ist und auch Mitglied des Männerballets "Nedlitzer Grazien". Außerdem ist er zurzeit für die Gestaltung des Bühnenprogrammes der Gastgeberbühne beim Sachsen-Anhalt-Tag in Gommern in diesem Jahr zuständig.
Inga Petzold, 36 Jahre, lebt seit 20 Jahren in Nedlitz. Die geprüfte Rechtsfachwirtin wuchs in Lauchhammer (Brandenburg) auf. Sie ist Mitglied der Feuerwehr und kümmert sich dort insbesondere um die Jugendlichen. Auch im Sportverein ist die junge Frau engagiert. Sie sagt über ihre Kandidatur: "Der Enthusiasmus kommt durch die Arbeit in der Feuerwehr, vor allem bei der Jugendfeuerwehr." Sie wolle ehrenamtliches Engagement in dem Dorf, in dem sie wohne, zeigen. Außerdem: "Es heißt doch immer, dass die Jüngeren sich stärker einbringen sollen. Das tue ich hiermit."
Elke Schwarz ist ebenfalls stark in Nedlitz engagiert. Die 58-Jährige, die einen Tag vor der Wahl 59 Jahre alt wird, ist Diplom-Verwaltungswirtin und momentan Hausfrau. Sie leitet zwei Gymnastikgruppen und eine Line-Dance-Gruppe im Ort. Außerdem ist sie Mitglied bei der Spaßgruppe "Nedlitzer Dohlen". Elke Schwarz stammt aus der Altmark und wohnt seit 1994 in Nedlitz. "Das haben wir nie bereut. Es ist eine schöne Gemeinde, wenn man sich einbringt", betont sie. Daher sei es für sie nur konsequent, bei der Gestaltung ihres Wahlheimatdorfes mitzuhelfen.
Die vierte Bewerberin ist Renate Radünzel. Die 58-jährige Diplom-Ingenieurin für Bauwesen bringt sich als Mitglied bei den Nedlitzer Ortschronisten in das Dorfleben ein. Dadurch komme auch ihr Interesse, sich im Ortschaftsrat zu engagieren. "Ich bin Nedlitzerin. Ich möchte, dass das Dorf vorran geht", sagt sie. Durch Christine Becker, Ortsbürgermeisterin, und auch durch deren Vorgänger, habe sich das Dorf hervorragend entwickelt. "Da möchte ich mitmachen, angeschlossen sein. Das ist meine Motivation: für die Nedlitzer etwas machen", erklärt sie. Die Wahl findet am Sonntag in Nedlitz statt. Das Wahlbüro befindet sich im Feuerwehrgerätehaus und ist zwischen 8 und 18 Uhr geöffnet. 589 Nedlitzer sind wahlberechtigt. Die nächste Kommunalwahl ist 2014. Dann wird der komplette Ortschaftsrat neu gewählt. Wäre die Zahl der Gremiumsmitglieder erst neun Monate vor der nächsten Wahl unter die Mindestanzahl gesunken, wäre keine Neuwahl nötig gewesen, erklärte Simone Schmidt aus der Stadtverwaltung. Die Beschlüsse, welche durch den dezimierten Ortschaftsrat getroffen worden sind, sind übrigens gültig. "Das haben wir mit der Kommunalaufsicht im Vorfeld geklärt", sagte Cornelia Fritsch.