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Volksstimme-Serie "20 Jahre Stadtsanierung" / Heute: Große Brahmstraße 16 Von der Ross-Schlachterei zum Wohnhaus mit Praxis

Von Tobias Dachenhausen 09.08.2011, 06:27

Burg. Erhard und Gislinde Eisenbeiß sind 1994 in das Wohnhaus Große Brahmstraße 16 eingezogen. Seit 1998 hat Tochter Kathrin dahinter eine Praxis für Physiotherapie. Beide Häuser sind miteinander verbunden. "Völlig marode und kaputt war das jetzige Wohnhaus meiner Eltern", erzählt Kathrin Eisenbeiß. Doch die Sanierung ging schnell, nur der Wechsel der Baufirma hat für Probleme gesorgt. "Während des Baus sind die pleite gegangen, und das hat alles etwas verzögert. Aber im Grunde ging das wirklich zügig voran", erinnert sich Erhard Eisenbeiß.

Eine Ross-Schlachterei stand vorher im Grundbuch drin. "Ob hier aber tatsächlich geschlachtet wurde, kann ich nicht genau sagen", sagt der heutige Bewohner. Danach wurden in dem Gebäude Anhänger für Fahrräder gefertigt. Die heutige Eingangstür war früher ein großes Tor, später war es dann ein ganz normales Wohnhaus. Im hinteren Teil waren die Höfe untergebracht, der Bereich zur Schul- straße war mit einer Trennwand versperrt. "Damals waren es viele kleine und enge Höfe", weiß Erhard Eisenbeiß zu berichten.

Heute ist der Hof eine freie Fläche und der Zugang von der Schulstraße frei befahrbar.

Tochter Kathrin errichtete 1998 in einem kompletten Neubau hier ihre Physiotherapiepraxis, die auch über das Wohnhaus der Eltern zu erreichen ist. Zusammen mit ihrem Lebensgefährten Thomas Rohrlach und ihrem Sohn Tom wohnen sie jetzt im Nachbargebäude. Trotz aller Schwierigkeiten im Wohnhaus. "Kaum rechte Winkel und ein Knick in der Mitte machen das Stellen von Möbeln natürlich sehr schwierig", erzählt die Physiotherapeutin. "Aber ich wollte in der Stadt bleiben. Hier haben wir kurze Wege, wohnen im Grünen, aber doch mitten im Zentrumsbereich. Bereut haben wir es also nie", sagt die junge Frau. Zudem überlegt die Physiotherapeutin, das baufällige Gebäude Schulstraße 46 noch zu erwerben und ihre Praxis dadurch zu erweitern. "Mein Vater hält mich zwar für verrückt, aber ich hätte gern noch eine paar größere Gruppenräume", erzählt Kathrin Eisenbeiß.