Burger Verein Pro Musik organisiert Hip Hop-Event mit vier Nachwuchsbands Wenn im "Kinderjarten" gerappt wird
Am Sonnabend werden sie zu hören sein - wie sie rappen und jammen. Vier Hip Hop-Bands treten im Burger Jugendclub Siedlung-Ost auf. Alles Nachwuchskünstler aus der Region. Der Burger Verein Pro Musik will vierteljährlich so eine Veranstaltung organisieren. Ihr Motto: Viel Musik für wenig Geld.
Von Franziska Ellrich
Burg l Was in der Disko der DJ ist, ist in der Hip Hop-Szene der MC - also der Rapper. Ob schnell oder langsam, gesprochen oder gesungen, wichtig ist im Hip Hop der Text. Und davon gibt es am Sonnabend in Burg jede Menge Hörproben. Die Bands Stockinger, Watson, Relief und AIDA treten ab 20 Uhr im "Kinderjarten", dem Burger Jugendclub Siedlung-Ost, auf. "Die Musiker, die wir eingeladen haben, machen keine provokativen Sachen unter der Gürtellinie, sondern was Vernünftiges", sagt Markus Witter.
"Wir wollen Nachwuchsmusiker unterstützen."
Er gehört zum Burger Verein Pro Musik und hat die ganze Veranstaltung mit organisiert. Vierteljährlich planen die rund 25 Mitglieder so ein Konzert mit Nachwuchsbands zu etablieren. "Wir wollen auf uns aufmerksam und Musikern Mut machen, sich an uns zu wenden", erklärt Witter. Mit Musikern meint er alle die, die bereits ein Instrument oder in einer Band spielen, aber auch die, die gerade erst Lust auf Musik bekommen.
"Wir helfen, wenn jemand noch Bandmitglieder sucht, technische Fragen hat oder Tipps für den ersten Auftritt braucht", zählt der 36-Jährige auf. Der Musikstil ist völlig egal. "Wir sind offen für Rocker, Hip Hopper und natürlich auch Techno-DJs", sagt der Chemieingenieur. Und wenn die Mitglieder einmal selbst keine Ahnung von dem Musikbereich hätten, könnten sie in jedem Fall einen Kontakt vermitteln. Er selbst ordnet sich mit seiner Band Löschzug 23 in den Bereich Punk und Heavy Metal ein.
Doch diese Musikrichtung wird am Sonnabend keine Rolle spielen. Denn dann wird gerappt. Die Acts kommen aus der Region - es reisen Künstler aus Genthin und Haldensleben an. Das Ziel: Viel Musik für wenig Geld.
Was den Vereinsmitgliedern noch am Herzen liegt? Die Kids von der Straße wegholen. "Wer sich mit Musik beschäftigt, ist abgelenkt und kann keinen Unsinn machen", erklärt Markus Witter mit einem Schmunzeln. Statt sich abends an der Bushaltestelle zu treffen sei die Musik ein besseres Hobby. "Wir haben unsere Jugend im Proberaum verbracht und hatten gar keine Zeit für andere Dinge", erinnert sich der 36-Jährige.
Außer natürlich für Konzertbesuche. Fünf Euro soll der Eintritt am Sonnabend kosten. "Am liebsten wäre es mir, wenn wir gar keinen Eintritt nehmen müssten", sagt Markus Witter. Doch die Einnahmen braucht der Verein, um die laufenden Kosten zu bezahlen und einen Puffer für große Veranstaltungen zu schaffen. Die wichtigste Aufgabe der Vereinsmitglieder derzeit: Fördermittel auftreiben. Aktiv engagieren sich die Mitglieder erst seit zwei Jahren. "Das mit den Fördermitteln ist für uns alles noch Neuland", erklärt Witter.
"Der Musikstil ist egal - wir sind offen für alles."
Kein Neuland ist für Burg Pro Musik das jährliche X-Mas-Meeting am ersten Weihnachtsfeiertag. Eine Großveranstaltung in der Burger Stadthalle mit Livemusik. "Das ist zu einer Tradition geworden", freut sich Markus Witter schon jetzt auf den Dezember. Doch erstmal bereitet er jetzt das Hip Hop-Event für Sonnabend vor. Lautsprecher, Verstärker, Mikrofone und Mischpult - alles muss im Jugendclub Burg-Ost noch aufgebaut werden. Markus Witter freut sich auf viele Gäste aus der Szene. Aber auch auf alle anderen. "Jeder, der wissen will, wie so ein Hip Hop-Konzert aussieht, ist eingeladen."
Einlass zum Konzert ist am Sonnabend um 19 Uhr in der Leo-Tolstoi-Straße 34 b, der Eintritt kostet fünf Euro.