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  7. Werke von Rolf-Ulrich Otto wecken im Foyer der Stadthalle die "Sinneslust"

Holzskulpturen des Möckeraners entstehen unter der Kettensäge Werke von Rolf-Ulrich Otto wecken im Foyer der Stadthalle die "Sinneslust"

Von Stephen Zechendorf 07.06.2012, 05:25

Zum zweiten Mal ist das Foyer der Stadthalle Möckern mehr als nur Eingangsbereich und Garderobe. Mit Werken des Möckeraner Künstlers Rolf-Ulrich Otto wird das Foyer einmal mehr auch Ausstellungssaal.

Möckern l Die Handschrift Ottos kennt in Möckern wohl jeder Kunstinteressierte. Kein Wunder, Bilder des Möckeraner Kunsterziehers hängen in vielen öffentlichen Gebäuden der Stadt, in der Grundschule im Schloss, im Rathaus. Nun also auch im Foyer der Stadthalle. Die Farbigkeit ist ein Markenzeichen, die durch Licht und Farbnuancen erzeugte Geometrie der Motive ein weiteres. Und - ja - man ahnt, welcher berühmte Künstler das Schaffen des Möckeraners beeinflusst hat: Lyonel Feininger.

Spachtel statt Pinsel

Die Motive ergeben sich zumeist aus dem, was Rolf-Ulrich Otto auf seinen Reisen wahrnimmt. Besuche von Pompeji, Venedig, Paris und Wismar werden zu ausdrucksstarken Gemälden, ebenso der Gang mit dem Hund durch die Feldmark bei Möckern. Keine Reise, bei der nicht auch der Aquarellblock und die Aquarellfarben dabei sind. Im Atelier entstehen dann die meist großformatigen Werke in Acryl auf Hartfaser-platte.

Doch was heißt hier Atelier? Das gesamte Haus des Künstlers ist das Atelier, berichtet Dr. Udo Rönnecke, der an dem Abend der Vernissage die Laudatio übernommen hat. Und im ganzen Haus wird gearbeitet. Ja, gearbeitet, denn "Kunst ist nicht nur Talent. Kunst ist Arbeit", so Dr. Rönnecke. Und so hat Rolf-Ulrich Otto auch an seinem Talent gearbeitet. Otto ist von Ölfarben und vom Pinsel abgekommen und arbeitet nur noch mit zwei schmalen Spachteln. Das führt zu teils mosaikartigen großflächigen Wolkendarstellungen mit fett aufgetragener Farbe.

Hinzugekommen ist auch die bildhauerische Arbeit. Aus dicken Lindenstämmen entstanden Skulpturen, auch alte Häuserbalken bearbeitet der Möckeraner, und zwar mit der Kettensäge.

Sein neuester Exkurs führte Otto in die Schmiede von Richard Degener senior. Hier entstand mit altem Handwerksmoderne Kunst. Bereits bei der Umsetzung des von Otto entworfenen Wiesenhof-Denkmals in Möckern arbeiteten der Künstler und das heimische Handwerk zusammen.

Unter den Titel "Sinneslust" hat Rolf-Ulrich Otto die Ausstellung gestellt. Erklärung: Die Stadthalle von Möckern bietet viele Veranstaltungen, die alle Sinne ansprechen sollen. Mit den Werken von Rolf-Ulrich Otto erfährt die Stadthalle diesbezüglich eine weitere Bereicherung.

Die Ausstellung ist zu den Veranstaltungen in der Stadthalle bis Dezember zu sehen. Bei Bedarf sind Führungen nach Abstimmung unter Telefon (03 92 21) 55 82 möglich.