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Elektromobilität Warten aufs Laden

Die Stadtwerke Bernburg gehen voran. Schönebeck und Staßfurt wollen nun allmählich nachziehen.

Von Jan Iven 07.03.2019, 18:32

Schönebeck l Die Stadtwerke Bernburg wollen die Elektromobilität in der Kreisstadt ausbauen. „Wir errichten in diesem Jahr sechs zusätzliche Ladestationen mit jeweils zwei Ladepunkten für zwei Fahrzeuge“, kündigte Gerald Bieling, Geschäftsführer der Stadtwerke Bernburg, im Gespräch mit den Volksstimmen an. Bisher gibt es in Bernburg vier Ladestationen: Am Karlsplatz, am Rosenhag, an der Fischergasse und am Rosengarten. Im ganzen Salzlandkreis gibt es bisher nur rund ein Dutzend öffentliche Ladestationen. „Die Elektromobilität wird sich durchsetzen, weil das politisch so gewollt ist“, sagt Bieling.

Deswegen setzen auch die Stadtwerke Bernburg verstärkt auf das Thema, selbst wenn sich das Unternehmen auch für Alternativen erwärmen könnte. „Wir haben schon 20 Jahre Erfahrungen mit Fahrzeugen, die mit Erdgas betrieben werden“, so Bieling. 40 Autos der Stadtwerke fahren mit Erdgas, dazu betreibt das Unternehmen drei Erdgastankstellen. „Erdgas kostet die Hälfte vom Diesel, deswegen ist das für Pendler interessant“, sagte Bieling. Doch der richtige Durchbruch ist dem Erdgas trotzdem nie vergönnt gewesen.

Nun soll das Thema Elektromobilität weiter angegangen werden. Bisher verfügen die Stadtwerke Bernburg über zwei Elektrofahrzeuge: einen VW Up und einen Passat Hybrid. Noch gibt das Unternehmen seinen Strom an den Ladestationen kostenlos ab. „Bisher ist die Nachfrage so gering, dass sich ein teures Abrechnungssystem per App einfach noch nicht lohnt“, sagt Gerald Bieling. Das könnte sich in Zukunft aber durchaus ändern. Denn auch für Stromanbieter lohnt sich die Elektromobilität erst richtig, wenn die Kunden auch für ihren Strom bezahlen.

Die Stadtwerke Schönebeck setzen beim Thema E-Mobilität bisher vor allem auf elektrisch angetriebene E-Bikes. „Seit Herbst 2016 betreiben wir den Ladeschrank für Elektrofahrräder in der Straße Am Brückenaufgang“, teilte Stadtwerke-Sprecherin Annette Schreiber mit. Dort können vier E-Bikes gleichzeitig Strom tanken. Im vergangenen Jahr haben dort 250 Fahrradfahrer ihre E-Bikes aufgeladen. Der Strom wird bisher kostenlos angeboten. Ab April startet im Stadtwerkehaus zudem der Verleih von zwei Elektrofahrrädern für fünf Euro am Tag.

Ladestationen für Elektroautos betreiben die Stadtwerke Schönebeck bisher noch nicht. Das soll sich allerdings ändern. „In diesem Jahr wird die erste Ladesäule für Elektroautos von den Stadtwerken errichtet“, teilte Sprecherin Schreiber weiter mit. „Der Standort wird auf dem Parkplatz zum Solequell sein.“ Dort können dann Besucher das Bades ihre Elektroautos aufladen.

„Grundsätzlich wollen sich die Stadtwerke Schönebeck dem Thema nicht verschließen. Wir beobachten die Entwicklungen in unserer Region und den Stand der Technik“, versicherte Stadtwerke-Sprecherin Annette Schreiber. Insgesamt wollen die Stadtwerke Schönebeck das Thema Elektromobilität in Zukunft intensiver angehen. Dafür hat das Unternehmen auch die Marke „e:ktiv – elektrisch.aktiv“ entwickelt, die in diesem Jahr vorgestellt werden soll.

Auch die Stadtwerke Staßfurt wollen verstärkt auf Elektromobilität setzen. „Die Stadtwerke sind nicht nur offen für das Thema, sondern gestalten es aktiv“, teilte Geschäftsführer Eugen Keller von den Stadtwerken Staßfurt mit. Das Unternehmen plane ein E-Mobilitätskonzept, um den Bedarf in der Kommune festzustellen.

Die Stadtwerke Staßfurt haben im Sommer 2018 ihre erste Schnellladestation am Autohof Brumby offiziell eingeweiht. Dort gibt es zwei Ladeanschlüsse mit jeweils 43 kW Drehstrom und 50 kW Gleichstrom für schnelles Aufladen. „Es sind weitere Ladesäulen im innerstädtischen Bereich geplant“, kündigte Geschäftsführer Eugen Keller an. Über die genauen Standorte machte er jedoch noch keine Angaben.

Derzeit setzen die Stadtwerke Staßfurt bei ihren Fahrzeugen noch auf eine Erdgasflotte. Beim nächsten Fahrzeugwechsel sollen jedoch nach und nach Elektroautos eingeführt werden. „Für die Staßfurter Bevölkerung werden wir in Kürze Probefahrten und weitere Dienstleistungen anbieten, um sie für das Thema der E-Mobilität zu begeistern“, sagte Geschäftsführer Eugen Keller. Auch eine Beratung für interessierte Kunden soll es bei den Stadtwerken Staßfurt geben.