Schiffsmodellsportclub Gardelegen am 25. September 1993 gegründet / Für 12. Oktober Nachtfahren geplant. 20-Jähriges: Schaufahren zum Vereinsgeburtstag
Gardelegen l 20 Jahre Schiffsmodellsportclub 1993 Gardelegen - dieses Ereignis wurde am Sonnabend mit einem Schaufahren in der alten Mildebadeanstalt und einem geselligen Beisammensein am Abend gefeiert. Mit dabei war auch der Partnerverein aus Stendal.
"Hier haben wir noch schwimmen gelernt. Das war immer schön hier." Gerhard Lenz aus Gardelegen schwärmte von alten Zeiten, in denen er morgens vor der Arbeit schnell zum Schwimmen in die Mildebadeanstalt an der Post gegangen sei, oftmals auch in der Mittagspause. "Ja, das war schön hier", bestätigte Bernhard Zielke. Die Fundamente der alten Umkleidekabinen aus Holz seien noch vorhanden. "Da stand der Drei-Meter-Turm und auf der anderen Seite der Ein-Meter-Springblock, dort war der Nichtschwimmerbereich und hinten der Schwimmerbereich, und in der Milde haben die kleinen Kinder gebadet", erzählte Zielke. Heute ist alles anders, aber schön ist es an der alten Mildebadeanstalt immer noch. Allerdings wird dort nicht mehr gebadet. Das Gelände wird seit etwa 18 Jahren vom Gardeleger Schiffsmodellsportclub genutzt - als Vereinsdomizil und als Gewässer für die schmucken Modellboote.
Der Schiffsmodellsportclub wurde am 25. September 1993 gegründet. Das ist nun 20 Jahre her, und dieses runde Bestehen wurde am Sonnabend mit einem öffentlichen Schaufahren gefeiert. Dabei kamen nicht nur die jüngsten Besucher auf ihre Kosten. Da leuchteten auch die Augen der Väter, die ihrerseits die Modelle mit vielen Details bewunderten. Ein Feuerwehrschiff etwa demonstrierte einen Löschangriff im Wasser. Ein Flachwasserversorger, der im Original beispielsweise Bohrinseln mit Material versorgt, drehte seine Runden. Dieses Modell gehört Bernhard Zielke, stellvertretender Vorsitzender des Vereines. "Das ist eine Unterweser 38 nach Originalbauplan hergestellt. Bauzeit: drei Jahre, mit fast allen Funktionen, die das Original auch hat", stellte Zielke kurz und knapp, aber stolz sein Modell vor.
Manfred Geburek gehört zu den Gründungsmitgliedern des Vereines. Er hat bisher acht Modelle gebaut, darunter einen Flugzeugträger, 1,75 Meter lang, ebenfalls nach Originalbauplan. "Da habe ich vier Jahre dran gearbeitet", erzählte Geburek. Und stolz sind sie alle auf ihre Modelle, gleich ob nach Bauplan gebaut oder als Baukastensatz gekauft und selbst zusammengesetzt. "Man muss sich immer was einfallen lassen und kreativ sein. Und daran hat man dann eben seine Freude", sagte Stefan Holz und präsentierte sein Modell einer Paula 3, ein Arbeitsschiff für die See.
Der Verein sei vor 20 Jahren aus der Arbeitsgemeinschaft Schiffsmodellbau im Schullandheim gegründet worden, erzählte Torsten Holz, Vorsitzender des Vereines. Heute gehören neun Mitglieder zum Verein, dem es, wie vielen anderen Vereinen auch, an Nachwuchs fehlt. Das Gelände der alten Mildebadeanstalt wird vom Verein bewirtschaftet und gepflegt. Dazu finden pro Jahr vier Arbeitseinsätze statt.
Das Geld allerdings sei bei einem solch kleinen Verein bei einem jährlichen Mitgliedsbeitrag von 30 Euro immer knapp, sagte Holz. Die Schiffsmodellbauer würden sich von daher freuen, wenn sich Sponsoren finden, die den Verein unterstützen. "Das können gern auch Materialspenden sein", sagte Torsten Holz, denn das Problem sei die Finanzierung von Instandhaltungsarbeiten. So müsse beispielsweise bei einem Container das Dach erneuert werden. Am Stromhäuschen seien ebenfalls dringend Sanierungsarbeiten erforderlich.
Die Saison wird jährlich mit einem Schaufahren in der alten Mildebadeanstalt am 1. Mai eröffnet.
Am 3. Oktober wird Saisonabschluss gefeiert. Allerdings noch nicht ganz, denn traditionell findet im Oktober noch einmal ein nächtliches Schaufahren statt - mit beleuchteten Schiffsmodellen. Das wird auch in diesem Jahr der Fall sein, und zwar am Sonnabend, 12. Oktober. Beginn ist um 16 Uhr in der Mildebadeanstalt an der Post. Interessierte Besucher seien dann wieder willkommen.