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Arbeitseinsatz Mit Hammer, Spaten und Spraydose

Genug gebüffelt, jetzt wird rangeklotzt: Der Abschlussjahrgang der Karl-Marx-Sekundarschule Gardelegen verschöndert das Schulgelände.

Von Petra Hartmann 08.05.2019, 21:00

Gardelegen l Statt Unterricht gibt es praktische Gartenkunde, Handwerk und jede Menge körperliche Betätigung für den Abschlussjahrgang der Karl-Marx-Schule. Die 34 Schülerinnen und Schüler sind  dabei, das Schulgelände umzugestalten. Auch eine Art, sich zu verabschieden und Fußstapfen zu hinterlassen.

Die Jugendlichen sind mit Spaten und Gießkanne, Hammer und Säge, aber auch mit der Sprühdose unterwegs. Und sie haben einen ehrgeizigen Arbeitsplan, an dessen Ergebnissen sich die nachfolgenden Schülergenerationen noch lange erfreuen können. Sie legen einen Barfußpfad – die Organisatoren reden auch von einem „Wohlfühlpfad“ – an, auf dem ihre Mitschüler später mit bloßen Fußsohlen die unterschiedlichen Geläufe erspüren können. Darunter sind Zweige, Borke, aber auch Sand. Ein interessantes Erlebnis für die Sinne. Außerdem bauen sie einen Zaun um den neuen Schulgarten. Hier sind schon erste Erdbeerpflanzen zu sehen, an denen in einigen Monaten die ersten Früchte geerntet werden können.

Ein besonderes Stück Garten entsteht neben den Erdbeeren. Hier füllen die Jugendlichen gerade weiße Kreidesteine in ein mit Folie ausgelegtes Gitternetzwerk. Daraus soll später einmal eine Kräuterspirale werden, in der auf engstem Raum die unterschiedlichsten Pflanzen wachsen können. Neben dem Schulgarten bauen die Schüler ein Insektenhotel: In dem Drahtgitter sind Ziegelsteine, Holz und weiches Pflanzenmaterial untergebracht, in denen sich Kleintiere aller Art einnisten können.

Bunt und peppig soll der alte Container werden, in dem die Sportsachen, zum Beispiel für das Kugelstoßen, untergebracht sind. Hier sind die Schülerinnen und Schüler mit Spraydosen bei der Arbeit. Am Ende prangt die alte dunkle Rumpelkiste in allen Regenbogenfarben und macht Lust auf viel mehr Sport.

Es ist der erste Arbeitseinsatz dieser Art an der Karl-Marx-Schule, wie Schulsozialarbeiterin Christin Schulze verrät. „Die schriftlichen Klausuren sind geschrieben, und in einer Woche fangen die Konsultationen für die mündlichen Prüfungen an. Da haben wir uns überlegt, was die Schüler Sinnvolles machen können in dieser Zeit“, sagt sie.

Der Arbeitseinsatz für die Zehntklässler erweist sich dann auch als sinnvolle Alternative zum Unterricht, dem vermutlich in dieser Zwischenzeit sowieso niemand mehr zugehört hätte. So haben die Schüler etwas zu tun, haben Spaß an der Sache, und auch die Lehrer arbeiten mit.