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Bildungsausschuss Ausnahmegenehmigung für Förderschule

Für die Gardeleger Luxemburg-Förderschule soll eine Ausnahmegenehmigung beantragt werden. Die Schülerzahlen reichen nicht.

27.10.2016, 19:00

Mieste/Gardelegen (iwi) l Der Kreisbildungsausschuss hat am Dienstag in Mieste einstimmig empfohlen, einen Antrag auf Ausnahmegenehmigung für die Rosa-Luxemburg-Förderschule für Lernbehinderte zu stellen, damit dort auch 2017/18 Kinder lernen können. Das Problem: Das Land gibt den Förderschulen für Lernbehinderte eine Mindestschülerzahl von 90 vor. In Gardelegen lernen allerdings nur 61 Kinder. Die Schließung der Zinnbergschule in Klötze führte zu keinem positiven Trend bei den Schülerzahlen. In den Klassen eins bis drei lernen derzeit gar keine Kinder an der Rosa-Luxemburg-Schule. In der Beschlussvorlage, über die der Kreistag am 12. Dezember entscheidet, heißt es: „Würde dieser Schulstandort aufgehoben werden, verbliebe nur noch die Förderschule für Lernbehinderte Pestalozzi in Salzwedel im Norden des Kreises. Für die Schüler des jetzigen Einzugsbereiches der Förderschule Rosa Luxemburg entstünden unzumutbare Schulwege.“ Als Beispiel wird in der Vorlage Wollenhagen genannt, von wo aus Schüler 101 Minuten bis zur Pestalozzi-Schule in Salzwedel unterwegs wären.

„Gerade die Schwächsten unserer Gesellschaft über eine Stunde nach Salzwedel zu karren, wäre der falsche Weg“, sagte dazu Landrat Michael Ziche in der Diskussion. Uwe Hundt (CDU) merkte an, „dass es erschreckend ist, dass es in den Klassen eins, zwei und drei in Gardelegen keine Schüler mehr gibt. Die Inklusion ist ein Grund, dass Klassen fehlen.“ Es sei nicht für alle Schüler das Schlechteste, wenn sie schon in den ersten drei Jahren eine Förderschule besuchen würde, ergänzte Hundt. Für ihn sei es grundsätzlich nicht nachvollziehbar, warum die Vorgaben von 60 auf 90 Kinder für Förderschulen angehoben worden waren. Noch vor vier Jahren lernten an der Rosa-Luxemburg-Schule 125 Kinder. Seitdem sank die Zahl auf aktuell 61, davon 15 in der besonderen Klasse „Produktives Lernen“. Die Ausschussvorsitzende Angelika Scholz (Die Linke) fasste vor der Abstimmung zusammen: „Wir sind uns einig, dass wir die Schule in Gardelegen erhalten müssen und wollen.“