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Begrüßungsaktion Glockengeläut für jedes Neugeborene

In Berge werden für jedes Neugeborene die Kirchenglocken läuten, auf Wunsch auch für Nichtchristen.

Von Cornelia Ahlfeld 12.11.2019, 03:00

Berge  l In Berge gibt es ab sofort eine besondere Aktion, um Neugeborene zu begrüßen. Auf Beschluss des Gemeindekirchenrates wird für jedes Baby im Kirchenbereich Berge ab sofort für eine halbe Stunde die Glocke der Berger Kirche läuten, verkündete Olaf Storm vom Gemeindekirchenrat während der traditionellen Hubertusmesse in der sixtinischen Kapelle der Altmark.

Wenn es von 9 bis 9.30 Uhr morgens läutet, dann heißt das, „die Gemeinde ist um eine Person größer geworden“, sagte Storm. Auf Wunsch gelte das auch für Babys, deren Eltern nicht in der evangelischen Gemeinschaft gebunden sind. Das gilt auch für Verstorbene. „Wir wollen offener werden als Kirche“, betonte Storm. Überhaupt sei in den vergangenen zwei Jahren viel passiert in dem 310 Jahre alten Gotteshaus. Die Sanierung der Kirche, die Restaurierung der historischen Malereien und die Ausstattung der Bänke mit beheizbaren Sitzkissen, zählte Storm einige Beispiele auf. Noch seien nicht alle Bänke damit ausgerüstet. Die Vorinstallation sei aber bereits vorhanden.

In diesem Jahr wurde ein neues Großprojekt begonnen, das Glockenprojekt, das im nächsten Jahr dann in die finale Runde komme. „Zu Ostern werden wir wieder volles Geläut haben“, versicherte Storm. Ursprünglich sei die Berger Kirche mit drei Glocken ausgestattet gewesen. Davon seien nur noch zwei vorhanden: eine aus dem Jahr 1937 und eine aus dem 14. Jahrhundert. Letztere dürfe momentan allerdings nicht geläutet werden, da die Aufhängung defekt ist. Die soll repariert werden. Der Nachfolger der dritten Glocke jedoch wird vor Ort vor der Berge Kirche im nächsten Jahr gegossen. Das wird im April passieren. Darüber hinaus sei eine Internetseite erstellt worden. Es habe zudem viele Anfragen für Kirchenführungen gegeben. Allein beim Tag des offenen Denkmals Anfang September seien 80 Besucher in der Berger Kirche gewesen, und die hätten allein 260 Euro gespendet.

Der Gemeindekirchenrat und viele Helfer hätten viel Zeit für die Berger Kirche aufgebracht, und das alles im Ehrenamt. Die Sanierung der Kirche wird auch weiterhin viel Geld kosten. „Ich freue mich auf tatkräftige Unterstützung. Jede kleine Spende ist willkommen“, betonte Storm. Natürlich auch große Spenden. „In bin immer wieder beeindruckt, wie sportlich der Gemeindekirchenrat in Berge agiert“, lobte denn auch Pfarrer Johannes Bönecke. Und auf dem Plan steht schon ein weiteres Projekt: die Sanierung der Orgel. „Ja, 2020 wird ein verrücktes Jahr für uns alle“, prognostizierte Storm unter dem Beifall der Besucher der Hubertusmesse.