Bei Investitionen Nachhaltigkeit im Blick

Vom Konjunkturpaket II hat in Gardelegen unter anderem die Kindertagesstätte Zwergenland und Spatzennest profitiert. Die Einrichtung an der OdF-Straße war vorgestern eine der Stationen einer Informationsreise der Investitionsbank Sachsen-Anhalt.

Gardelegen l Das Land Sachsen-Anhalt hat aus dem Konjunkturprogramm II des Bundes insgesamt 475 Millionen Euro bekommen. Für etwa die Hälfte der Summe wurde die Investitionsbank (IB) Sachsen-Anhalt mit der Umsetzung beauftragt. Unter den etwa 1800 über die zentrale Förderbank des Landes betreuten Projekten mit einem Investitionsvolumen von zusammen knapp 234 Millionen Euro waren auch 550 sanierte Schulen, Kindertagesstätten und Weiterbildungseinrichtungen - drei davon in der Hansestadt Gardelegen.

In die integrative Kindertagesstätte Krümelkiste in Gardelgen wurden rund 164000 Euro investiert, von denen 143400 Euro Fördergeld waren. An der Fassade wurde Vollwärmeschutz und auf der Decke Wärmedämmung angebracht, zudem gab es eine Pergola als Sonnenschutz auf der Südseite. Rund 406000 Euro wurden in die Otto-Reutter-Grundschule investiert für die Sanierung der Fassade, die Schaffung eines Rettungsweges und die Sanierung der Aula. Dafür hatte es 355000 Euro als Fördergeld gegeben. Das dritte Objekt, das von der Stadt für das Konjunkturpaket II ausgewählt worden war, ist die Kita an der OdF-Straße. Rund 570000 Euro wurden investiert in die Sanierung von Fassade, Dachfläche, die Schaffung eines zweiten Rettungsweges, Sonnenschutz an den Festern der Südseite, die Sanierung des Sanitärbereiches im Kellergeschoss und die Erneuerung von zwei Kleinlastaufzügen. Dafür gab es knapp 500000 Euro Fördergeld.

Ziel der Arbeiten in den zwei Kindereinrichtungen und der Grundschule war es unter anderem, langfristig Energie und damit Betriebskosten einsparen zu können. Nach jetziger Schätzung können jährlich in allen drei Gebäuden zusammen rund 200000 Kilowattstunden Strom und damit knapp 10000 Euro eingespart werden, berichtete Bürgermeister Konrad Fuchs am Donnerstagvormittag bei einem Besuch im Kindergarten Zwergenland.

Dorthin war er gekommen, um den Chef der Investitionsbank Sachsen-Anhalt, Manfred Maas, einige Mitarbeiter der IB und weitere Gäste zu begrüßen. Die Förderbank hatte für diesen Tag zu einer kurzen Rundreise in den Norden Sachsen-Anhalts eingeladen, um an drei Objekten zu zeigen, wie das Konjunkturpaket II im Land umgesetzt worden ist. Neben den Gruson-Gewächshäusern in Magdeburg und dem IKAM-Institut für Kompetenz in AutoMobilität in Barleben war die Kindereinrichtung an der OdF-Straße als Beispiel ausgewählt worden. Zwergenland-Leiterin Brunhilde Schreiber und Planerin Petra Heinemann, die die Sanierung betreut hatte, berichteten über die Bauarbeiten, über den Zustand davor und danach.

IB-Chef Manfred Maas betonte, dass bei der Fördergeldvergabe von Anfang an auf Nachhaltigkeit Wert gelegt wurde, darauf, dass die Gebäude langfristig genutzt werden. In Abstimmung mit den Kommunen sei ein vereinfachtes Vergabeverfahren vereinbart worden, von dem besonders die klein- und mittelständischen Unternehmen in der Krisenzeit profitieren konnten. Denn sie mussten nichts vorfinanzieren, das Geld konnte rechtzeitig vom Bauherren bei der Investitionsbank abgerufen werden. Von der Bank gab es für die finanzschwachen Kommunen zudem zinsgünstige Darlehen. Maas: "Letztendlich wurden viele längst überfällige und vor Ort wichtige Projekte durch das Konjunkturpaket II realisiert." Das Programm habe seiner Ansicht nach "sehr nachhaltig gewirkt", sagte Maas. Das zeige sich auch darin, dass für die Aufträge auch Langzeitarbeitslose befristet eingestellt worden waren, für die sich daraus Festanstellungen ergeben haben.