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Benefiz Konzert der Spitzenklasse in St. Marien

Ein Konzert der Spitzenklasse gab es jetzt in der Marienkirche mit Musikern der Neuapostolischen Kirche Magdeburg.

Von Cornelia Ahlfeld 19.06.2019, 05:00

Gardelegen l Was für ein fulminanter Chor, der die Marienkirche in allen Stimmlagen ausfüllte, was für beeindruckende Instrumentalisten und dazu ein junger Orgelspieler, der mit seinem Entrée schon für Furore sorgte – kurzum – das Publikum erlebte ein Konzert der Spitzenklasse, dargeboten vom Kammerchor und von Instrumentalisten des Kammerorchesters Magdeburg der Neuapostolische Kirche. Und diesen Musikgenuss gab es quasi auch noch für lau, denn der Eintritt war frei. Gebeten wurde allerdings um Spenden, denn Chor, Orchester und Solisten waren für einen guten Zweck angetreten. Der Erlös des Konzertes kommt dem ambulanten Hospizdienst Gardelegen zugute. Und zusammengekommen waren exakt 2032,45 Euro.

In seiner Dankesrede zum Abschluss musste Thomas Rehbein allerdings erst nach Worten suchen, denn das Konzert habe ihn sehr bewegt, wie er im Nachgang einräumte. Doch zunächst zum Konzert selbst. Vincent Voss eröffnete den musikalischen Reigen mit Prière à Notre-Dame, ein eher selten gespielter, aber wunderschöner Satz aus der Suite gothique, die 1895 von Léon Boëllmann für die Orgel komponiert wurde. Es folgten geistliche Lieder für Chor und Kammerorchester, wie „Verleih uns Frieden“ von Bartholdy – zugleich auch der Titel des Benefizkonzertes – „Der Herr ist mein Hirt“ oder „Herr, gib mir Mut zum Brückenbauen“. Außerordentlich berührend war auch die Meditation aus der Oper Thaïs von Jules Massenet mit einem beeindruckenden Violinenspiel von Paula Vorbrodt.

Über die Hintergründe des hochklassigen Konzertes für einen guten Zweck konnte Rehbein in seiner Dankesrede allerdings nur Mutmaßungen anstellen. „Bestätigt wurde das so nicht“, so Rehbein. Es habe im Chor der Neuapostolischen Kirche eine Sängerin gegeben, die ehrenamtlich für den Hospizdienst gearbeitet hatte. Sie kam bei einem Autounfall ums Leben. Ihr Ehemann singt noch mit im Chor. Auf jeden Fall sei der Chor an die Gardeleger Kirchengemeinde herangetreten, um den Auftrittsort zu klären. Ein Chormitglied des Chores der neuapostolischen Kirchengemeinde Gardelegen, Jürgen Holz, habe dann die Vorbereitungen übernommen und alles organisiert.

Ein großer Dank gehe an alle beteiligten Künstler, an die Kirchengemeinde mit Küster Hans-Otto-Bohlecke, der die Bühne vorbereitet hat. „Auch das macht viel Arbeit“, betonte Rehbein. Und er dankte natürlich auch den Zuhörern, die für das Konzert und damit für den ambulanten Hospizdienst gespendet haben. Das Geld werde für das große Vorhaben des Hospizdienstes, nämlich die Einrichtung eines Hospizgebäudes mit Trauercafé, dem ambulanten Hospizdienst, dem Kinderhospizdienst, mit Beratungs- und Schulungsräumen verwendet. Dazu hatte der Hospizdienst Anfang Mai den Kaufvertrag für das Eckgebäude Thälmann-Straße und Aschberg unterschrieben. „Der Kaufpreis ist bezahlt. Im Juli findet der Besitzübergang statt“, informierte Rehbein. Bis dort mit den Umbauarbeiten begonnen werden kann, werde es allerdings noch eine Weile dauern.