Biogasanlage Mehr Lagerkapazität für Reststoffe
Die Agrar GmbH „Kalbescher Werder“ in Jeetze will auf ihrem Betriebsgelände zwei neue Gärrestbehälter bauen lassen.
Jeetze/Brunau l Der Erdaushub, der an der bestehenden Biogasanlage am Ortseingang von Brunau (aus Richtung Dolchau) erfolgt ist, zeigt beeindruckende Ausmaße. Ähnliche Arbeiten sind bald auch im Nachbarort Jeetze auf dem Gelände der dortigen Agrar GmbH „Kalbescher Werder“ zu erwarten. „Aber unsere neuen Gärrestbehälter, die dann entstehen sollen, sind nicht ganz so groß wie die in Brunau“, erklärt Geschäfsführer Steffan Reinecke.
Bereits im Oktober 2017 hatte der Betrieb das Genehmigungsverfahren beantragt. Denn er will und muss seine bestehenden Lagerkapazitäten für organischen Wirtschaftsdünger (Gülle) erweitern. „Der Gesetzgeber verlangt von uns größere Stapelkapazitäten“, sagt Reinecke. Denn im November, Dezember und Januar dürften keine organischen Wirtschaftsdünger mehr ausgebracht werden, „weil die Pflanzen sie dann nicht brauchen“. Es gebe jedoch auch andere Zeiten. „Und dann wollen wir natürlichen Dünger zur Verfügung haben und die Verwendung von mineralischem Dünger weiter einschränken“, so der Chef des Jeetzer Landwirtschaftsbetriebes.
Das jetzige Vorhaben, betont er, sei keine Erweiterung der seit 2003 auf dem Betriebsgelände stehenden Biogasanlage, sondern vielmehr der bestehenden Lagerkapazitäten. Sie sollen auch eine längere Verweilzeit der Reststoffe im gasdichten Raum ermöglichen. Aktuell gebe es zwei Gärrestbehälter mit einer Füllmenge von rund 6000 Kubikmetern. Einer davon solle saniert, der andere stillgelegt werden. Hinzu kämen zwei neue Behälter mit einer jeweiligen Kapazität von etwa 6500 Kubikmetern, sagt Reinecke. Sie sollen auf einer Fläche entstehen, die derzeit noch für Weidezwecke genutzt wird und die mit zum Betriebsgrundstück an der Sieper Straße gehört.
Die Agrar GmbH, die mehr als 30 Mitarbeiter beschäftigt, beackert rund 1470 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche, widmet sich aber vor allem der Milchviehhaltung und der Nachzucht. Die neuen Behälter für organischen Wirtschaftsdünger sollen möglichst im kommenden Jahr errichtet werden. Voraussetzung dafür ist, dass das Genehmigungsverfahren sich nicht verzögert.
Aktuell liegen die Unterlagen dazu im Bauamt der Stadt Kalbe zur Einsichtnahme aus (bis 22. März). Sollte sich aufgrund etwaiger Einwände ein Erörterungstermin erforderlich machen, fände dieser am 22. Mai im Rathaus statt. „Wir hoffen“, sagt Steffan Reinecke, „dass wir im Sommer die Genehmigung erhalten und die Maßnahme dann vorbereiten können.“