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Blutspendejubiläum Leben retten - auch am Ehrentag

Ein Blutspendejubiläum gab es für Margrit Masurek. Und das am Ehrentag der Letzlingerin.

Von Doreen Schulze 01.02.2019, 05:00

Letzlingen l Blutspenden, um Leben zu retten – für Margrit Masurek Ehrensache. Und das nicht nur sporadisch, sondern regelmäßig. „Wenn wir nicht gerade im Urlaub oder nicht zu Hause sind, gehe ich auch zur Blutspende“, berichtet die Letzlingerin. Und das nun schon seit Jahrzehnten. Am Mittwoch gab sie ihre 100. Blutspende ab. Ein solcher für sie wichtiger Termin wird nicht so einfach abgesagt. Auch nicht, wenn dieser auf den eigenen Geburtstag fällt. Und so erfolgte Masureks 100. Blutspende an ihrem 72. Geburtstag.

Für das Blutspendejubiläum gab es am Mittwoch von Ramona Mitter, Teamleiterin des zuständigen Blutspendedienstes, einen Präsentkorb. Aber auch der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), der die Blutspendetermine in Letzlingen vorbereitet und begleitet, überreichte ihr ein Präsent. Masurek selbst ist DRK-Mitglied, sogar Mitglied im Vorstand des DRK-Ortsverbandes Letzlingen. Und das „schon von Anfang an“, erzählte sie auf Nachfrage. Und das war 1974.

Wann Margrit Masurek das erste Mal Blut spendete, weiß sie nicht mehr so genau. Auf jeden Fall habe sie schon zu DDR-Zeiten damit angefangen. Selbst einmal auf eine Spende des wertvollen Lebenssaftes angewiesen, war die Letzlingerin noch nicht. „Ich war immer gesund“, sagte sie. Und dass das so bleibt, dafür setzt sie sich ein: „Ich gehe alle zwei Jahre zur Vorsorge, nutze jedes Jahr die Grippeschutzimpfung.“ Aber damit nicht genug. In ihrer Hosentasche hat sie immer einen Schrittzähler dabei, denn Bewegung soll fit und gesund halten „10.000 Schritte soll man am Tag schaffen. Und das schaffe ich.“ Sogar 25.000 Schritte habe sie bei einem Aufenthalt in Berlin schon zurückgelegt.

Still sitzen kann die Letzlingerin nicht. Sie braucht immer eine Aufgabe. So ist sie beispielsweise Schiedsfrau. „Man muss sich ein Ziel setzen. Wenn man morgens aufsteht und die erste Handlung ist, den Fernseher anzustellen, dann hat man etwas falsch gemacht“, sagte die Seniorin. Viele Jahre lang war sie in der Letzlinger Grundschule als pädagogische Mitarbeiterin tätig. Auch nach Eintritt in die Rente leitete sie die Sport-AG. „Das habe ich gemacht, bis ich 68 war.“ Für Schüler ist die Letzlingerin aber noch immer da. Sie gibt Nachhilfeunterricht in Mathematik. „Mathe ist meine Passion“, erklärte sie lächelnd. Und außerdem hat sie zwei Urenkelkinder, die in der Nähe von Stendal zu Hause sind, und mit denen sie gern etwas unternimmt. Apropos unternehmen: Gemeinsam mit ihrem Ehemann Klaus reist sie gern. In diesem Jahr soll es nach Indien gehen. Insgesamt waren die Masureks schon in 36 Ländern unterwegs.

An ihrem Geburtstag war es Margrit Masurek wichtig, zur Blutspende zu gehen. Und im Anschluss daran werde sie mit ihrem Mann mit einem Glas Sekt auf ihren Ehrentag anstoßen, sagte sie mit Blick auf den Präsentkorb des Blutspendedienstes. Gefeiert werde am Sonnabend im Kreise der Familie, zu der zwei Kinder, vier Enkelkinder und die besagten zwei Urenkelkinder zählen.

Blut spenden dürfen Menschen vom 18. bis zum 73. Lebensjahr, informierte Dr. Ursula Kleemann, Vorsitzende des DRK-Ortsverbandes „Albert Schweitzer“ Letzlingen. Für Margrit Masurek bedeutet dies, dass sie nur noch ein Jahr spenden darf. „Es ist aber im Gespräch, dass es diese Altersgrenze nicht mehr geben soll“, erwiderte Masurek. Sollte sie ab dem nächsten Jahr tatsächlich nicht mehr spenden dürfen, „würde mir definitiv etwas fehlen“, sagte sie. Im DRK-Ortsverband werde sie sich aber weiterhin engagieren.

Der DRK-Ortsverband Letzlingen zählt derzeit 88 Mitglieder, wie Kleemann mitteilte. Im Schnitt kommen pro Blutspendetermin um die 50 Spender. Eine Ehrung zur 100. Spende komme nicht so oft vor. Häufiger sind es die Männer, die dies erreichen. Schließlich dürfen Männer sechsmal, Frauen nur viermal im Jahr Blut spenden. Als Teamärztin hatte Kleemann bis Ende 2018 das letzte Wort darüber, wer von den freiwilligen Spendern tatsächlich spenden darf. „Wir freuen uns zwar immer über viele Spender. Aber es geht nicht nur um den Empfänger. Die Gesundheit des Spenders geht vor“, sagte Kleemann.