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Urlaub in der Altmark Camping in Gardelegen: Zwei Möglichkeiten für Urlaub mit Wohnmobil und -wagen

Das Zuhause im Urlaub immer dabei haben und trotzdem frei sein – möglich ist das mit einem Wohnmobil oder -wagen. Das Camping erfreut sich spätestens seit der Corona-Pandemie zunehmender Beliebtheit. Auch in Gardelegen kommen Freunde dieser besonderen Art des Urlaubens auf ihre Kosten.

Von Stefanie Brandt 09.06.2021, 04:15
Der Caravan-Stellplatz der Lebenshilfe in Gardelegen wartet mit modernen Säulen zur Ver- und Entsorgung auf.
Der Caravan-Stellplatz der Lebenshilfe in Gardelegen wartet mit modernen Säulen zur Ver- und Entsorgung auf. Foto: Stefanie Brandt

Gardelegen - Landvergnügen pur, vielleicht etwas spartanisch, dafür aber in schönster Umgebung, ruhig und einsam, bietet der Caravan-Stellplatz auf dem Gutshof Lindstedt.

Unter dem Motto „Landvergnügen – der andere Stellplatzführer“ wird der Platz auch vermarktet. Das Konzept: Reisemobil-, Campingbus- und Wohnwagenfahrer kaufen eine Ausgabe besagten Stellplatzführers und sind mit der darin enthaltenen Mitgliedskarte und Vignette berechtigt, auf den teilnehmenden Höfen, die sich über ganz Deutschland verteilen, für maximal 24 Stunden kostenlos mit ihrem Gefährt zu übernachten. Die mehr als 1000 Höfe werden im Reiseführer jeweils in einem kurzen Portrait vorgestellt – einer davon ist der Gutshof Lindstedt. Darüber heißt es im Führer: „Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der sich um die Erhaltung und Wiederherstellung des denkmalgeschützten Gutshofes in Lindstedt kümmert und sich weiterhin generell für eine zukunftsfähige Entwicklung der Dörfer in der Region Lindstedt engagiert. Gern können Sie eine Führung zur Historie des Gutshofes bei uns buchen. Bei Bedarf erhalten Sie Trinkwasseranschluss.“ Als mögliche Aktivitäten werden neben den Hofführungen Rad- und Fußwanderungen durch die landschaftlich schöne Feldmark, die Colbitzer Heide und die Milde-Secantsgraben-Niederung genannt.

Reise- ist auch Genussführer

Anja Rohrdiek, die sich für das Projekt engagiert: „Der Gutshof wird sehr gern angefahren. Unsere Gäste sind begeistert und genießen die urige Natur, gehen hier spazieren oder fahren Rad. In Zukunft wird es im Torhaus auch Toiletten und Duschen geben.“

Der Gutshof bietet bisher eine Versorgung mit Strom und Wasser an, zumeist seien die Wohnmobile aber autark. „Mit dem Kauf der Vignette werden auch die Regeln akzeptiert: kein WC, keine Dusche. „Die Philosophie ist eben eine andere, als wenn Leute standardmäßig campen wollen“, so Rohrdiek. Da der Reise- auch ein Genussführer für Campingfreunde sein soll, können die Gäste regionale Spezialitäten auf den ländlichen Höfen erwerben. Die Gastgeber sind zum Beispiel Brauereien, Imkereien, Käsereien und Weingüter, aber auch Alpaka-, Wasserbüffel-, Waldziegen- oder Lachsforellen-Züchter. Auch auf dem Gutshof werden Spezialitäten angeboten, wie der extra dafür geröstete Kaffee, Saft, der mit der mobilen Apfelsaftpresse auf dem Gutshof hergestellt wurde, oder Bärlauch-Salz.

Gute Möglichkeiten für Touristen

Ein ganz anderes Angebot ist das der Lebenshilfe in Gardelegen. Dort gibt es einen gebührenpflichtigen Stellplatz für bis zu 16 Wohnmobile, der jüngst sogar eine Top-Ten-Platzierung im Ranking der zehn beliebtesten Stellplätze Sachsen-Anhalts in der Zeitschrift Promobil erreicht hat. Der asphaltierte, große Platz, ruhig an der Bismarker Straße neben dem Friedhof gelegen, bietet Anschlüsse für Strom und Frischwasser, aber auch eine Möglichkeit zur Entsorgung. „Der Stellplatz besteht seit 2014. Wir hatten damals das ganze Grundstück erworben. Der hintere Teil war asphaltiert, und die große Halle war auch schon da. Im Kollegenkreis haben wir überlegt, was wir daraus machen können. So entstand die Idee“, blickt Harry Wenzel von der Lebenshilfe zurück. Die Annahme des Platzes habe sich gut entwickelt. „Wir haben bisher 1800 Tickets verkauft – die zählen jeweils für eine Nacht. Begonnen hatte es mit zehn im Monat, vor Corona waren es dann 60 bis 90 in der Saison – eine sehr schöne Tendenz.“

Vom Konzept ist Wenzel deshalb voll überzeugt: „Einmal wird der Platz optimal genutzt, und außerdem tun wir was für die Region, schaffen Möglichkeiten für Touristen.“ Diese haben einen kurzen Weg bis in die Innenstadt. Für Wohnmobilbesitzer, die eine Möglichkeit suchen, ihr Gefährt unterzubringen, wenn sie keinen Urlaub machen, werden Stellplätze in der Halle angeboten.