Einwohnerfrage in Gardelegen Corona: Schnelltestkosten gehen nicht zulasten Gardelegens

Gardelegen
„Hände weg von den Kindern! #Maskenpflicht und #Testzwang“ steht auf einem großen Plakat auf einer Wiese von Ingolf Arndt an der alten Letzlinger Landstraße. Und Arndt gehört zu denen, die eine Masken- und Testpflicht für Kinder ablehnen. Der fünffache Familienvater hat entschieden, dass ein Schulbesuch seiner Kinder aufgrund der Testpflicht derzeit nicht in der Präsenzform stattfindet. Am Montagabend war er Gast der Stadtratssitzung im Letzlinger Kulturhaus.
Er nutzte die Einwohnerfragestunde, um erneut das Thema Testpflicht aufs Tapet zu bringen. Dieses Mal ging es um die finanzielle Seite. Träger der Kindereinrichtungen und Grundschulen sei die Stadt Gardelegen. 1400 Kinder würden die Kindereinrichtungen und etwa 1100 Kinder die Grundschulen besuchen. Mithin also etwa 2500 Kinder insgesamt. Die sollen zweimal pro Woche auf Corona getestet werden. Das wären allein im Fall von Gardelegen 5000 Tests pro Woche, rechnete Arndt vor. Ein Test koste nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums 18 Euro. Wenn man nun in Größenordnungen kaufe, sei vermutlich mit einem Rabatt zu rechnen. Er habe für seine Berechnungen mal zehn Euro angesetzt.
An dieser Stelle gab es eine Unterbrechung seitens des Stadtratsvorsitzenden Kai-Michael Neubüser (CDU). In einer Einwohnerstunde gehe es um Fragen und nicht um lange Darstellungen. „Ich bitte Sie, Ihre Frage zu stellen“, so Neubüser in Richtung Arndt.
Aufs Jahr gesehen wären das etwa zwei Millionen Euro für die Schnelltests im Bereich Gardelegen, rechnete dieser dann weiter. „Welche Maßnahmen haben die Stadt und der Stadtrat vom Grundsatz her eines vernünftigen Umgangs mit Steuergeldern ergriffen?“, stellte Arndt, der zweimal für die SPD für ein Stadtratsmandat kandidiert hatte und seit Ende des vorigen Jahres nicht mehr Mitglied der Gardelegener SPD-Ortsgruppe ist, dann seine Frage. „Die Kosten gehen nicht zulasten der Stadt“, erläuterte Gardelegens Bürgermeisterin Mandy Schumacher (SPD). Zuständig sei das Sozialministerium.
„Hat die Stadt in Sachen Mäßigung im Umgang mit Steuergeldern etwas in Gang gesetzt? Haben Sie etwas unternommen?“, hakte Arndt nach.
„Für die Gesundheit unserer Kinder ist das für mich nicht zu viel Geld“, reagierte Schumacher.
„Frage beantwortet?“, wollte Neubüser wissen. So richtig war das für Arndt offensichtlich nicht der Fall. Er könne auch noch eine zweite Zusatzfrage stellen, erläuterte Neubüser. Das lehnte Arndt dann ab. Und damit war die Einwohnerfragestunde dann auch beendet.