1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. „Nur im Winter habe ich Zeit“

Dorfgeschichte „Nur im Winter habe ich Zeit“

Der Rentner Diemtar Welk aus Peckfitz beschäftigt sich seit rund neun Jahren mit der Vergangenheit seines Dorfes.

Von Leonie Dreier 08.03.2020, 00:01

Peckfitz l Der Peckfitzer Dietmar Welk hat mit 76 Jahren ein besonderes Hobby. Seit 2011 beschäftigt er sich mit der Geschichte seines Heimatdorfes. Und das Forschen dauert an. „Nur im Winter habe ich dafür Zeit“, scherzt der Senior.

Seit 1994 wohnt er mit seiner Frau Uta in seinem umgebauten Haus, indem er bereits aufwuchs. Aber warum fasziniert ihn die Geschichte des Dorfes und was ist seine Motivation, sich damit auseinander zu setzen? „Meine Verwandten wussten sehr wenig über Peckfitz und meine Cousinen und Cousins wollten wissen, woher unser Urgroßvater kommt. Zudem fragte mich auch die ältere Bevölkerung nach der Vergangenheit“, erzählt er. Auch sei heute keiner mehr im Dorf da, mit dem er über alte Zeiten reden könne. Daher fing Welk vor neun Jahren an, zu forschen.

Der Zeitraum seiner Untersuchung umfasst die Zeit zwischen 1502 bis 1958. Ab dem Jahr 1502 sei Peckfitz voll steuerfähig gewesen, und 1483 wurde Peckfitz in einem Brief zum erstem Mal erwähnt, gibt er an. Um mehr über die Geschichte sowie über die damals dort ansässigen Familien zu erfahren, suchte er das Brandenburgische Hauptarchiv in Potsdam, das Landeshauptarchiv Sachsen-Anhalt in Magdeburg, das Grundbucharchiv in Barby und das Kirchenarchiv in Magdeburg auf.

Sein Buch gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil beschäftigt sich mit der Geschichte des Ortes und der Vorstellung der Familien, die in Peckfitz gewohnt haben.

Im zweiten Teil berichtet Welk über die elf Bauernhöfe in Peckfitz von 1650 bis 1910. Darin thematisiert der Senior die Taufen, Trauungen, Hofübergaben, und Bestattungen in dieser Zeit. Der erste wie auch der zweite Teil sind abgeschlossen.

Der dritte Teil beginnt ab dem Jahr 1700 und informiert über die Grundsitzer, Handwerker, Hirten und Dienstleute in Peckfitz. Auch hier werden Taufen, Trauungen und Bestattungen aufgeführt. „Dieser Teil ist aber noch nicht fertig“, meint Welk.

Zu den drei Teilen sammelt der Peckfitzer auch Foto- und Kartenmaterial aus dieser Zeit. „Das Projekt ist sehr zeitaufwendig“, sagt er. Wenn das Buch fertig sei, habe er auch schon mit dem Stadtarchiv Gardelegen über eine mögliche Einlagerung gesprochen. Dazu möchte Welk seine Aufzeichnungen binden lassen und sie der Bevölkerung zur Verfügung stellen.

Einen genauen Zeitpunkt der Fertigstellung kann er zur Zeit aber noch nicht nennen. Zudem müsse er sich eine Veröffentlichung beim Landesarchiv in Magdeburg erlauben lassen, gibt er an.

Auch wenn seine Forschung über Peckfitz irgendwann mal zu Ende geht, habe der Senior noch den Plan, seine eigene Familiengeschichte separat aufzuschreiben.