1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Naturlehrweg nicht zumutbar

Drömling Naturlehrweg nicht zumutbar

Zu Fuß oder per Rad ist der Naturlehrweg im Drömling nicht zu bewältigen. Die Wege sind aufgrund von Baumschnittmaßnahmen total zerfahren.

Von Elke Weisbach 07.03.2020, 04:00

Drömling l Ansonsten sei er dort immer mit dem Fahrrad unterwegs, berichtete Miestes Ortsbürgermeister Andy Neubauer dem Ortschaftsrat während seiner Sitzung. „Derzeit allerdings kann der Naturlehrweg im Drömling nur mit einem Multicar mit Allradantrieb oder Traktor befahren werden.“ Die Wege vom Deutschen Eck bis zur Hopfenhorster Straße sowie am Friedrichskanal entlang und die Verbindungswege dazwischen seien total zerfahren. Davon konnte er sich persönlich überzeugen. Es reihe sich teilweise Loch an Loch, von dem derzeitigen Matsch ganz zu schweigen.

Und das mit den zerfahrenen Wegen sei nur die eine Seite der Medaille. Die andere seien die Baumschnittmaßnahmen, die an den Wegen stattfanden. Dafür hatte die Naturparkverwaltung eine Firma beauftragt. „Die haben ganz schön gewildert“, so Miestes Ortsbürgermeister. Beim Entfernen von zum Teil sehr dicken Ästen wurden einige Bäume beschädigt. Einige wurden auch entnommen. Allerdings weisen die Stümpfe keine glatte Oberfläche, sondern sehr spitze und große Holzstacheln auf.

Die Pappeln am Friedrichskanal wurden entfernt. Allerdings, und das nannte Neubauer „keine pralle Aktion“, wurde dabei auch der gesamte Unterwuchs mit Holunder und Hagebutte mit weggenommen. Bänke und Schilder seien ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen worden. Eine Bank wurde sogar total zertrümmert. Es sehe schlimm aus. Auch wurde, wie der Ortsbürgermeister weiter berichtete, das entnommene Holz, das nicht mehr verwertet werden konnte, vor Ort zerschreddert – bei starkem Wind. Dadurch sei zahlreiches Häckselgut im Kanal gelandet, das sich bald an der nächsten Schleuse stauen werde.

Ulf Stautmeister, der stellvertretende Leiter der Naturparkverwaltung Drömling, ist auch nicht ganz glücklich mit dem Verlauf der Maßnahme. Das sei dem feuchten Wetter und auch ein wenig dem Zeitdruck geschuldet gewesen. Wie er erläuterte, mussten zur Gefahrenabwehr zahlreiche trockene Äste aus den Bäumen am Naturlehrweg geschnitten werden, um die Sicherheit der dort entlang wandernden und Fahrrad fahrenden Besucher zu gewährleisten. Und Eile war geboten, da die Brutzeit bevorsteht.

Zudem gebe es im Drömling laut Stautmeister derzeit ein großes Eschentriebsterben, die den ganzen Baum schnell vertrocknen lässt, der dann auch umstürzen könne. Deshalb mussten die befallenen Eschen in diesem Bereich heruntergenommen werden.

Auch die Pappeln am Friedrichskanal seien „abgängig“ gewesen. Schon seit Jahren mussten von den Naturparkmitarbeitern trockene Äste entfernt werden, damit die Besucher dort gefahrlos entlang gehen und fahren konnten. Deshalb habe man mit den Eigentümern dort vor Ort gesprochen und sich geeinigt, die Pappeln entfernen zu lassen. Dass dabei auch Schilder und Bänke beschädigt wurden, sei ein „Kollateralschaden“, der natürlich zeitnah wieder behoben werde.

Das gelte auch für die zerfahrenen Wege. Er habe die Zusage von der Firma, so Stautmeister, dass sie die Wege, sobald sie trocken sind, wieder glatt schieben werden. Dass sie so zerfahren wurden, haben an dem sehr feuchten Wetter im Februar gelegen, als die beauftragte Firma mit den Baumschnittarbeiten begann. Der reichliche Regen weichte die Wege auf, die dadurch mit der Technik nur schwer zu befahren waren.

Auch gestaltete sich durch die schwammigen Bodengegebenheiten das Herankommen an die Bäume, um die trockenen Äste zu entfernen, als sehr schwierig. Die Firma habe das zwar erledigt. Die Gefahr sei gebannt. Allerdings sehe das Ergebnis nicht sehr professionell aus, wie Stautmeister einräumte. Da müssen die Firma und auch die Mitarbeiter der Naturparkverwaltung noch einmal Hand anlegen, was zeitnah geschehen soll.