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Jahreshauptversammlung des Hegeringes Hellberge mit Trophäenschau und Bewertung Ein schwarzer Rehbock im Revier Estedt

Von Cornelia Ahlfeld 25.02.2013, 02:16

Der Hegering Hellberge Estedt hat in seiner Jahreshauptversammlung am Freitagabend die Arbeit des vergangenen Jahres ausgewertet. Zum Programm gehörte auch eine Trophäenschau, die dieses Mal eine Besonderheit bereithielt: die Trophäe eines schwarzen Rehbockes.

Estedt l Wenngleich sich Dietmar Mewes aus Estedt bescheiden zeigte, stolz ist der Landwirt dennoch. Und das kann er auch sein, hatte er im vorigen Jahr, genauer gesagt am 15. Mai 2012, ein ganz besonderes Jagdglück. An diesem Tag saß er abends in seinem Revier an der Milde in Estedt. Ganz allein auf freier Flur stand ein schwarzer Rehbock. Um 21 Uhr war es dann passiert. "Ein schwarzer Bock. Das ist der erste, seitdem ich zur Jagd gehe", erzählte Dietmar Mewes. Und das sei immerhin schon seit 1993 der Fall. Und weil der in hiesigen Breiten so selten ist, hat sich der Estedter Jäger die Trophäe auch präparieren lassen.

Der schwarze Rehbock fand dann auch die besondere Aufmerksamkeit in der Auswertung der Trophäenschau des Hegeringes Hellberge Estedt im Rahmen seiner Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Estedter Saal. Dirk Schmidt und Kurt Volber hatten die Bewertung vorgenommen und stellten die Ergebnisse vor. Lob gab es für drei starke Keiler, zur Strecke gebracht von Michael und Franz Becker sowie Maik Volber, ebenso für zwei "besonders starke Böcke", erlegt von Dietmar Mewes und Detlef Schulz. Der Bock von Dietmar Mewes werde bei der nächsten Bewertung durch den Landesjagdverband eine gute Silbermedaille erreichen, betonte Kurt Volber.

Der schwarze Bock jedoch sei eine Besonderheit im Revier Estedt, sagte Dirk Schmidt, der eigens dafür Literatur und Internet für Recherchen genutzt hatte, um Herkunft und Historie zu erläutern. Schwarzes Rehwild käme vor allem in Norddeutschland vor. Was die geschichtliche Herkunft betreffe, so gebe es mehrere Theorien. Nachweisbar sei wohl, dass der Preußenkönig Anfang des 18. Jahrhunderts schwarzes Rehwild im Revier des Letzlinger Jagdschlosses heimisch machen wollte.

Zuvor gab der Vorsitzende des Hegeringes Hellberge Estedt, Rainer Schulze, einen kurzen Überblick über die Arbeit des Hegeringes im vergangenen Jahr. Schwerpunkte seien Naturschutz, Hege, jagdliche Schießwettbewerbe und Öffentlichkeitsarbeit gewesen. In Sachen Naturschutz und Öffentlichkeitsarbeit hob Schulze vor allem die jährlichen Waldolympiaden für Grundschüler auf dem Naturlehrpfad im Schießpark Berge hervor. Die Jäger des Hegeringes seien bei Wettkämpfen erfolgreich gewesen. Darüber hinaus gehöre der Hegering zu den Mitorganisatoren der Hubertusmesse in der Berger Kirche, die auch im vorigen Jahr wieder sehr ansprechend gewesen sei.

Bruno Alsleben überreichte dann die Urkunden an die Sieger des Hegeringschießens 2012. In der Jugendklasse (bis 27 Jahre) erreichte Sebastian Ulrich den ersten Platz, Franz Becker den zweiten Platz. In der offenen Klasse (bis 54) erhielten der Erstplatzierte Michael Ulrich sowie nachfolgend Michael Becker und Alexander Heidmann ihre Urkunden. Jürgen Aderhold, Ulfried Miller und Bruno Otte siegten in der Altersklasse (55 bis 64 Jahre) und Kurt Volber, Otto Volber und Wolfgang Oettel in der Seniorenklasse.