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Tierschutz Doppelcircus darf keine Tiere mehr zeigen

Der "Doppelcircus Renz-Sensationell" darf keine Tiere mehr zur Schau stellen. Das Salzwedeler Veterinäramt entzog dafür die Erlaubnis.

Von Cornelia Kaiser 12.07.2018, 12:00

Badel/Kalbe l „Wir müssen spielen. Wir müssen doch leben“, sagt Mittwochnachmittag Marco Renz. Nur noch eine Stunde, dann stehen er und seine Familie in Badel in der Manege des „Doppelcircus Renz-Sensationell“. Aber diesmal ohne Tiere. Denn das Veterinäramt des Altmarkkreises Salzwedel hat dem Unternehmen am Morgen mit Amtshilfe der Polizei und sofortiger Wirkung untersagt, Vorstellungen mit Beteiligung von Tieren zu geben. Zuvor waren mehrere Kontrollen erfolgt.

Was war passiert? Beim dem „Doppelcircus“, so hieß es am Nachmittag in einer offiziellen Pressemitteilung des Altmarkkreises, „wurden wiederholt Tierschutzverstöße festgestellt“. Konkret wurden diese nicht benannt. Nach Informationen der Volksstimme geht es unter anderem um das Anpflocken von Tieren, das nur unter bestimmten Voraussetzungen und dann auch nur vorübergehend möglich ist. Das Zirkusunternehmen hatte in Kalbe unter anderem zwei Kamele angepflockt, aber auch Ziegen und ein Pferd, wobei diese teils Schatten hatten und die Stricke ihnen Bewegungsfreiheit ließen.

Dazu sagt Marco Renz: „Unser Stromgerät für den Zaun war kaputt. Wir haben aber inzwischen Ersatz beschafft.“ Und tatsächlich: In Badel weiden die Tiere in einem abgezäunten Bereich, an dem ein offenbar funktionierendes Stromgerät hängt. Die Tiere sind dort auch nicht angepflockt. Zudem fällt auf, dass eine der Ziegen, die sich in einem extra Gatter befinden, ständig versucht, den Zaun emporzuklettern. Sie will offenbar raus. „Die springt mühelos über einen anderthalb Meter hohen Zaun. Ständig will sie Reißaus nehmen und rennt dann vielleicht auf die Straße. Das ist gefährlich. Auch deshalb haben wir sie angepflockt“, sagt Marcus Renz, der die ganze Aufregung nicht nachvollziehen kann. Auch nicht um die unzureichenden Papiere für ein Pony, das seine Familie mit sich führt. Die Chipnummer stimmte nach seinen Angaben nicht mit dem Pass überein. Er habe das Tier, so Renz, einst in Holland erworben. Nun wolle er sich umgehend darum kümmern, dass die Papiere in Ordnung kommen. Denn der Zirkus sei auf die Präsentation von Tieren angewiesen. Davon lebe er.