1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Gardelegen
  6. >
  7. Mit der Kamera im Drömling

Fotoausstellung Mit der Kamera im Drömling

Tierisch und rein pflanzlich: Naturfotografin Sabine Hendel stellt in der Alten Apotheke in Gardelegen aus.

Von Ulrike Demuth 26.06.2018, 18:34

Gardelegen l Schon seit einigen Wochen hängen sie überall in der Gardeleger Innenstadt: Kleine Plakate, die einen Fuchs zeigen und unter der Überschrift „Bin im Wald – kann später werden“ die Debütausstellung von Sabine Hendel ankündigen. Und so hatten sich am Sonntagvormittag viele Naturliebhaber zur Vernissage im Galeriegeschoss der Alten Apotheke am Rathausplatz eingefunden. „Sabine Hendel stellt den Drömling vor, wie Sie ihn noch nie erlebt haben“, versicherte Verwaltungsmitarbeiter Rupert Kaiser, der gemeinsam mit der jungen Künstlerin die Ausstellung eröffnete. Ein Rundgang durch die Galerie bestätigte dies.

Es ist nicht nur die Vielfalt an Tieren, die beeindruckt, etwa dass Sabine Hendel neben Fuchs und Reh auch Aufnahmen des seltenen Eisvogels oder der scheuen Waldohreule gelungen sind. Besonders sind es vor allem die wechselnden Perspektiven, mit denen sie die wilden Tiere dem Publikum so nahe bringt, als stünden sie direkt hinter dem Gartenzaun: Eine Bache mit ihren Jungen äst auf einer Wiese, ein Rotfuchs schaut hier direkt in die Kamera und ist dort, herzhaft gähnend, im Profil zu sehen, ein Storch schüttelt sein Gefieder, als sei er eben aus dem Schlaf erwacht. Die Bilder zeigen, dass Sabine Hendel nicht nur eine Frau ist, die sich gern in der freien Wildbahn aufhält und Tiere beobachtet, sie ist vor allem eine Fotografin, die ihr Handwerk beherrscht. Die Fotos kämen ganz unterschiedlich zustande, berichtete Hendel.

Entweder streife sie durch die Wälder und Wiesen, entdecke ein Tier und versuche, sich heranzuschleichen und nach der Aufnahme lautlos wieder zu entfernen. Auch habe sie eine Wildkamera am Hochsitz eines Jägers anbringen dürfen. Bei ihren Pirschgängen habe sie auch schon richtig dramatische Szenen beobachten können. So habe sie einmal kleine Waldkauzjungen fotografiert, die aus dem Nest fielen, aber dank ihrer scharfen Krallen am Stamm wieder hinauf in das Nest klettern konnten. „Das passiert bei diesen Vögeln oft. Deswegen darf man die Kleinen nicht anfassen, wenn man sie auf dem Weg findet. Das fällt ganz schön schwer, sie sind ja so niedlich“, erzählte die junge Fotografin. Die Begeisterung für die Natur und ihre Schönheiten ist der 35-Jährigen anzumerken.

Auch Landschaftsaufnahmen – vom Postkartenidyll bis mystisch-entrückt – sind ihr gelungen. Apropros Postkarten: Als solche verkauft Hendel ihre Fotografien. Darüber hinaus hat sie ein Buch verfasst, in denen neben ihren spannenden Bildern auch Berichte ihrer Pirschen und Wissenswertes über die Tiere nachzulesen ist. Auch die großen Fotografien der Ausstellung stehen zum Verkauf, können aber jedoch erst nach dem Ende der Ausstellung mitgenommen werden, die noch bis zum 25. August zu den Öffnungszeiten der Touristen-Information (montags, mittwochs und donnerstags von 10 bis 16, dienstags von 10 bis 17, freitags von 10 bis 13 und sonnabends von 10 bis 12 Uhr) zu besichtigen ist.