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Altmark-Urlaub? Gardelegen präsentiert das erste Tourismuskonzept

Gardelegen ist schön, wird allerdings touristisch kaum wahrgenommen. Um den Tourismus weiter zu fördern, hat die Hansestadt die Erstellung eines Konzeptes in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse liegen jetzt vor.

Von Stefanie Brandt Aktualisiert: 16.4.2021, 08:50

Gardelegen. Gabriela Winkelmann, Sachgebietsleiterin Stadtmarketing, stellte im Rahmen der Ausschusssitzungen das Tourismuskonzept vor. Sie hat selbst an der Erstellung des Konzeptes, die durch die ift GmbH Potsdam erfolgte, mitgearbeitet. Wichtig war ihr dabei zu erwähnen, dass es sich bei dem 68-seitigen Dokument um kein starres Material handelt: „Es unterliegt Veränderungen, ist für Hinweise und Vorschläge offen.“

Statistische Auswertungen nehmen im Konzept eine große Rolle ein. Festgestellt wurde unter anderem, dass die Verweildauer von Gästen in Gardelegen mit durchschnittlich 1,9 Tagen unter der in Sachsen-Anhalt liegt (2,1). Es gibt viele kleine Beherbergungsunternehmen. „Uns fehlen aber Kapazitäten, die auch mal eine Reisegruppe beherbergen könnten“, so Winkelmann, „Gardelegen gehört zu den Schlusslichtern. Dass wir mit Tangermünde nicht mithalten können, ist klar, aber auch Haldensleben und Oschersleben laufen uns den Rang ab.“

Tagesreisende, und von ihnen lebe der Gardelegener Tourismus vornehmlich, würden eine Anfahrtszeit von rund 90 Minuten auf sich nehmen – attraktive Angebote vorausgesetzt.

Beratung am Montagabend im Stadtrat

Mit einem Fokus auf die Themen wie Gärten und Parks erleben, malerische Kleinstädte und aktives Rad- und Wandererlebnis, würde sich die Hansestadt im Masterplan Tourismus des Landes bewegen. „Wir liegen mit dem, was wir beobachtet haben, voll im Trend“, erklärte Winkelmann stolz. Der Urlaub vor der Haustür, Tagesausflüge, die auch 2021 weiter verfolgt werden sollen, sind etwas, dessen Potenzial schon vor Corona von der Stadt erkannt wurde, und das nun umso aktueller ist.

Nach der Analyse haben die Verantwortlichen Schlüsse gezogen, wo angesetzt werden muss. Es gebe zum Beispiel beim Altmark-Rundkurs Streckenveränderungen, neue Beschilderungen. Die Hansestadt ist der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen beigetreten. In Mieste, als Tor zum Drömling, soll die erste E-Bike-Ladestation angesiedelt werden. Sehenswürdigkeiten und Radwege würden in das Internet-Portal www.outdooractive.com, ein Tourenportal für Outdoor-Sportler, eingepflegt werden. Auf der Internetseite der Hansestadt gibt es zudem eine Entdeckerkarte. Es erfolge eine aktive Bestandspflege mit den Beherbergungen und Gastgebern, „die es nicht leicht haben, aber gern mit uns zusammenarbeiten“, so Winkelmann. Das gesamte Portfolio wurde auf der Seite www.gardelegen.de untergebracht.

Wallanlagen im Fokus

Touristische Schwerpunkte seien die Wallanlagen und alten Stadttore, aber auch Wander- und Radfahrangebote. Wichtig war der Stadtmitarbeiterin zu betonen: „Die wunderschöne Landschaft, die Natur – das eint alle 49 Ortsteile und verbindet uns.“

Der Umbau des Hauses des Gastes sei ein nicht unwesentlicher Aspekt im Tourismuskonzept. „Das Vorderhaus ist sehr schön, aber zum Beherbergen von Gästen nicht geeignet“, erklärte Winkelmann. Es soll nach dem Umbau wieder für die Heimatgeschichte genutzt werden.

Nur ein Anfang

Abschließend betonte die Sachgebietsleiterin Stadtmarketing noch einmal, dass das Konzept nur ein Anfang sei. „Es ist das erste Mal, dass wir so ein Konzept haben. Für uns ist es wichtig, uns daran entlang zu arbeiten. Jeder Ortsteil hat seine eigene Schönheit und Besonderheit. Wir wollten von dieser Kleinteiligkeit aber erstmal weg und ein Dach haben.“

Etwa 10000 Euro hat die Stadt für dieses Konzept ausgegeben. Am Montag, 19. April, wird das Thema im Stadtrat abschließend beraten. Sitzungsbeginn ist um 19 Uhr im Letzlinger Kulturhaus. Mit dabei sein werden dann auch Vertreter des Potsdamer Büros.