Gebuchte Reisen Gardelegen: Reisebüro-Kunden sorgen sich um ihren Mittelmeerurlaub
Auch viele Altmärker schauen derzeit besorgt auf die Situation in Griechenland und Italien. Reiseexpertin Ines Könemann gibt Tipps.

Gardelegen - Die gute Nachricht zuerst – zumindest für alle Gardelegener, die ihren Urlaub im örtlichen Reisebüro gebucht haben und derzeit am Mittelmeer Urlaub machen: „Aktuell ist keiner unserer Kunden in einer der betroffenen Regionen“, sagt Ines Könemann vom Tui Travel Star-Reisebüro in Gardelegen erleichtert. Vor ihr liegt allerdings eine Liste mit etwa 20 Hotels, die derzeit nicht bewohnt werden können, weil sie mittendrin oder ganz nah an den Bränden liegen, die auf der Ferieninsel Rhodos und in Regionen Italiens ausgebrochen sind. Die Liste wird täglich aktualisiert, betont Ines Könemann. In den vergangenen Tagen wurden es immer mehr.
Wenn die Veranstalter die Reise selbst absagen, dann können die Kunden sie stornieren oder umbuchen.
Genau das gilt auch für die Anrufe, die täglich im Reisebüro an der Thälmannstraße eingehen. Vor allem Kunden, die in den nächsten Wochen mit dem Ziel Mittelmeer abheben wollen, machen sich Sorgen. Wie es weitergeht mit den Großbränden, die derzeit vor allem Südosten von Rhodos und in Süditalien brennen, könne man aktuell natürlich nicht sagen, betont Könemann. Meist kann sie die besorgten Kunden aber dennoch erstmal beruhigen. „Die meisten Veranstalter haben die Situation im Blick. Es wird kein Kunde auf die Reise geschickt, wenn etwas nicht in Ordnung ist.“ Wichtig sei es deshalb, eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu hinterlegen, unter der man kurzfristig erreichbar sei, rät sie.
Wenn gar nichts mehr geht, würden die Reisen auch abgesagt. Tui, Deutschlands größter Reiseveranstalter, hat alle Buchungen für Rhodos für diese Woche storniert. Das klingt zwar erstmal dramatisch, aber: „Wenn die Veranstalter die Reise selbst absagen, dann können die Kunden sie stornieren oder umbuchen“, macht die Fachfrau klar. Das heißt: Auf Wunsch gibts dann das Geld zurück, oder aber der Kunde sucht sich eine neue Reise aus. „Die meisten wollen schließlich Urlaub machen“, und zwar genau dann, wenn der Urlaub geplant ist. Vor allem berufstätige Kunden sind ja meist nicht flexibel.
Was aber, wenn man schon vor Ort ist und solch ein Brand in der Nähe des Hotels ausbricht, oder wenn es mit Temperaturen teils über 45 Grad einfach zu heiß ist?
Einfach nur die Hitze sei natürlich kein Storno-Grund, macht Ines Könemann klar. Brände wiederum gelten theoretisch als höhere Gewalt. In dem Fall müssten Reiseveranstalter auch nicht zahlen. Zumeist gebe es aber Kulanzregelungen, insbesondere was die Umbuchung von Rückreisen angehe. Große Unternehmen hätten auch Leute vor Ort, die sich um die Kunden kümmern. Kein Veranstalter riskiere unnötig unzufrieden Kunden, bestätigt die Reiseexpertin.
Und das gilt auch für Kunden, die sich Sorgen machen, dass ihnen nach einem gelungenen Ferienstart dann doch ein Brand das Urlaubsvergnügen vermiest, auch wenn es nur durch den Brandgeruch ist, der in der weiteren Umgebung in der Luft liegt.Ihnen rät Ines Könemann, so schnell wie möglich umzubuchen. Denn: „Je näher der Reisetermin rückt, desto höher fallen in der Regel die Umbuchungsgebühren aus.“