Finanzwesen Generalversammlung per Umlaufverfahren: Raiffeisenbank Kalbe-Bismark zahlt Dividende von 3,5 Prozent aus
625 Mitglieder der Raiffeisenbank Kalbe-Bismark machten von der Möglichkeit der Abstimmung per Umlaufverfahren über die Verwendung des Jahresüberschusses 2020 Gebrauch. Coronabedingt konnte die Generalversammlung auch 2021 nicht als Präsenzveranstaltung stattfinden.

Kalbe - Auch in diesem Jahr konnte die geplante Generalversammlung der Raiffeisenbank Kalbe-Bismark für das Geschäftsjahr 2020 nicht wie gewohnt als Präsenzveranstaltung stattfinden. Aufgrund der Corona-Pandemie beschloss der Vorstand im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat bereits im Februar dieses Jahres, die erforderlichen Beschlüsse der Mitglieder per schriftlichem Umlaufverfahren einzuholen. So erfolgte dies auch schon im vorigen Jahr. Der Gesetzgeber hatte für 2020 und 2021 dafür den Weg geebnet.
625 Mitglieder geben ihr Votum ab
Anfang Mai wurden die Info-Schreiben an die Genossenschaftsmitglieder versendet. In diesen wurde den Mitgliedern auch die Möglichkeit eingeräumt, Fragen zu äußern. „Doch davon hat kein Mitglied Gebrauch gemacht“, teilte Uli Jelinski, Vorstandsvorsitzender der Raiffeisenbank Kalbe-Bismark, im Volksstimme-Gespräch mit. Ende Mai folgten die Briefe mit den Stimmzetteln, unter anderem über die Verwendung des Jahresüberschusses für das Geschäftsjahr 2020 und über eine Satzungsänderung. Bis zum 16. Juni waren die Unterlagen wieder abzugeben. Am 17. Juni erfolgte die Auswertung.
Wie Jelinski berichtete, konnten auf dem Wege der schriftlichen Abstimmung mehr Mitglieder erreicht werden, beziehungsweise beteiligten sich mehr Mitglieder am Abstimmungsverfahren. Waren bei den vorherigen Generalversammlungen im Kulturhaus rund 200 Mitglieder vor Ort – das sind etwa zehn Prozent – , haben diesmal 625 Mitglieder ihren Stimmzettel eingereicht. Davon waren 600 Stimmen gültig.
Der Jahresüberschuss 2020 betrug 147 195,42 Euro. Infolge der Abstimmung wurde die Ausschüttung der Dividende von 3,50 Prozent an die Mitglieder beschlossen. Diese erfolgte bereits am Freitag vergangener Woche, so Jelinski.
Die Änderungen der Satzung zielten in erster Linie darauf ab, künftig Generalversammlungen bei Bedarf auch schriftlich oder virtuell veranstalten zu können. Wobei im Hinblick darauf, dass eine Online-Abstimmung für einzelne Mitglieder eine Hürde darstellen könne, wohl eher der schriftliche Weg favorisiert werde, machte Vorstandsmitglied Michael Kuffner deutlich. Ziel bleibe allerdings auch für die Zukunft eine Präsenzveranstaltung. Diese ermögliche „die Nähe zu den Mitgliedern“, sagte Jelinski.
Ebenfalls geändert wurde der Wegfall der Nachschusspflicht ab dem 1. Januar 2022. Die Satzungsänderungen wurden mit einer Mehrheit von drei Vierteln der gültig abgegebenen Stimmen beschlossen.
Kreditgeschäft wächst 2020 um 2,2 Prozent
Insgesamt sei das Betriebsergebnis des Geschäftsjahres 2020 zufriedenstellend. Die Bilanzsumme betrug 112 Millionen Euro und stieg somit um 8,9 Prozent. Kreditausfälle habe es im Corona-Jahr keine gegeben, fasste Michael Kuffner zusammen. Das Kreditgeschäft wuchs 2020 um 2,2 Prozent an. Finanzierungen erfolgten vorrangig im Sektor Landwirtschaft und im privaten Wohnungsbau. Die Refinanzierung erfolgte nahezu ausschließlich aus Einlagen der Kunden, wie der Vorstand mitteilte.